Modelleisenbahn

Modellbahn in H0 (Bild zweier Lokomotiven)

Zur Modelleisenbahn kam ich über Umwege.

Es war irgendwann in 2008 und die Lage meines damaligen Arbeitgebers begann sich zu verschlechtern. Also suchte ich etwas halbherzig nach einer neuen Stelle und fand auch etwas das ganz interessant klang. Leider stellte sich schnell heraus dass die Firma jemanden suchte der auch etwas Kenntnis in Schaltungstechnik hat, ein Feld in dem ich keinerlei Erfahrung hatte. 

Irgendwie fand ich auf Youtube ein Video des Miniaturwunderlandes in dem ein Großbrand im Maßstab H0 - komplett mit fahrenden Feuerwehrautos - nachgestellt wurde. Das faszinierte mich, und ich begann mich in das dafür verwendete Faller Car System einzuarbeiten. Der Gedanke war "eigentlich ist es ja elektrisch egal ob ein Auto über einen Sensor fährt oder ein Maschinenschlitten den Endschalter betätigt". So wollte ich mir auf interessante Weise das Wissen aneignen um einen solchen Arbeitsplatz das nächste Mal nicht verpassen zu müssen.

Leider waren die diversen Quellen alle für Leute ausgelegt die sich mit der Steuerung von Modelleisenbahnen auskannten und verwendeten entsprechend viel Jargon. Und während ich mich in diesen einarbeitete wuchs die geplante Teststrecke zu einem ziemlich großen Projekt an.

Wie alles anfing...

Wie alles anfing...

Ich hatte eigentlich nie viel mit Modelleisenbahnen am Hut, obwohl mein Vater schon seit ich mich erinnere eine Anlage im Keller hatte. Es war nett, aber hat mich eigentlich nie mehr interessiert als darauf mit meinem Bruder "Eisenbahnunglück" zu spielen - ich hoffe wir haben nicht allzu viel kaputt gemacht. Wir hatten zwar als Kinder einmal eine Platte mit einem Mini-Club-Oval, aber das Interesse daran ließ irgendwann auch einmal nach und die Eisenbahn verschwand komplett.

Dann war jahrelang in diesem Bereich Funkstille.

Spulen wir vor zum Jahr 2008. Ich arbeitete damals in einer Firma die CNC-gesteuerte Schleifmaschinen herstellte, und die Geschäfte gingen schlecht. Es gab Kurzarbeit, Leistungen wurden gestrichen und die Moral war allgemein am Boden. Vor diesem Hintergrund hielt ich es für sinnvoll mit der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz anzufangen.

Da die Krise aber auch über die Firma hinaus Auswirkungen zeigte waren Stellen auch etwas rar und die Suche gestaltete sich schwierig. Bei einer Stelle kam heraus dass sie jemanden suchen der auch ein wenig Erfahrung mit Schaltungstechnik und Elektronik hat. Da ich das nicht vorweisen konnte machte eine Bewerbung natürlich keinen Sinn. Aber ich begann zu überlegen mir diese Kenntnisse anzueignen, denn ich dachte das könnte sich auch bei meiner aktuellen Stelle bewähren.

Gleichzeitig wollte ich mein Wohnzimmer umbauen da ich nur einen billigen, wackeligen Schrank besaß den ich online gekauft hatte und der auf den Bildern besser ausgesehen hatte als in real. Ich fand aber nichts was mir gefallen hätte und trug mich mit den Gedanken selbst etwas zu bauen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan, denn meine handwerklichen Fähigkeiten sind praktisch nicht vorhanden.

Und schließlich fand ich zufällig auf Youtube ein Video aus dem Miniaturwunderland in Hamburg bei dem eine Vielzahl von H0-Löschfahrzeugen anrücken um einen simulierten Großbrand zu löschen. Das fand ich so faszinierend dass ich begann über das Car-System nachzuforschen - auch weil ich davon noch nie etwas gehört hatte.

Irgendwie machte es "Klick" und ich beschloß eine kleine Anlage mit dem Faller-Car-System zu bauen. Beim physischen Aufbau der Anlage würde ich lernen wie man mit Holz umgeht, das Umbauen der Autos verbessert meine Elektronik- und Lötfertigkeiten und die Verdrahtung der Anlage kann mir auch im Beruf helfen, denn das Prinzip ist das Gleiche: ein Sensor löst eine Reaktion aus, und es macht vom elektronischen Standpunkt aus wenig Unterschied ob der Sensor ein Endschalter in der Maschine ist oder ein Magnetsensor der von einem Auto ausgelöst wird.

Allerdings ist das Car-System darauf ausgelegt von Leuten benutzt zu werden die sich mit Modelleisenbahnen auskennen. Viele Begriffe und Annahmen waren mir komplett fremd und ich musste mich auch in die Technik von Modelleisenbahnen einlesen. Das faszinierte mich dann so das ich irgendwann beschloß doch noch Züge zu integrieren.

Na ja, und das ist dann etwas ausgeufert...

Anlage Sieben - einmal rund ums Zimmer

Anlage Sieben - einmal rund ums Zimmer

Die Planung für Anlage 7 umfasste dann eine komplette Umgestaltung. Die Anlage würde nicht mehr auf einer Seite des Zimmers sitzen sondern den verfügbaren Raum so weit wie möglich ausfüllen. Die Tiefe würde nur 80cm betragen damit ich an jeder Stelle einfach eingreifen kann. Und vor allem wird alles etwas tieferf gebaut damit ich problemlos am Fenster vorbeikomme.

Theorie

20141012 Schatten

 

Das Fenster erwies sich generell als Problem, denn darunter befindet sich die Heizung und der Zähler für die Heizkostenabrechnung. Im Plan sieht man links ein weißes Rechteck für den Heizkörper. Damit der Ableser an den Zähler kommen kann plante ich dort nur ein Brett auf das gerade mal zwei Gleise passen - im nebenstehenden Plan habe ich schon etwas breiter geplant. Daraus ergab sich dann eine Vierteilung des Schattenbahnhofs: der obere Teil mit relativ langen Gleisen, darunter Teil 2 mit unterschiedlich langen Gleisen. Links dieser beiden Blöcke finden mittellange bis kurze Pendelzüge einen Platz, und im Eck links unten konnte ich auch noch einmal drei längere Gleise platzieren.

An jedem Ende sollte eine Gleiswendel sein, denn einen Kreisverkehr im Schattenbahnhof wollte ich zunächst nicht und fand auch mit Mindestradien von 420mm nicht den Platz dafür. Um Platz für die Wendeln zu erhalten mussten die Enden natürlich aufgeblasen werden so dass eine Art Knochenform entsteht.

Den Rahmen baute ich wieder aus 3x3cm Holzleisten auf und deckte diese mit Sperrholzplatten ab. Zur Steigerung der Stabilität und zum Tragen der sichtbaren Ebene sind senkrechte Bretter aus 15mm Multiplex angebracht, diese werden mit in die Wand verdübelten Leisten verbunden. Darauf kommen dann die Trassenbretter.

Während der Bauphase war dann auch der Heizungsableser da und ich fragte ihn wie sehr ich die Heizung denn zubauen könne. Zu meiner Freude war ihm das relativ egal, er muss nur mit seinem Empfänger relativ nahe an den Sender kommen. Ein 60cm breites Brett wäre kein Problem, besonders wenn man den oberen Teil noch abnehmen kann um etwas sehen können.

Also überarbeitete ich den Plan noch mehrfach um diesen gewonnenen Platz nutzen zu können. Der aktuelle Gleisplan sieht (bis auf ein paar Feinheiten) so aus:

Mein größtes Problem ist im Moment der sichtbare Bereich, denn ich weiß nicht wie ich diesen genau gestalten soll. Ich will möglichst lange Bahnsteige, Abstellmöglichkeiten für Rangierloks und ein paar Ladegleise um ein Rangieren zu rechtfertigen. Außerdem sollte nach Möglichkeit ein Zug der rollenden Landstrasse implementiert werden der per Faller-Car-System benutzt wird. Ideal wäre es wenn ich irgendwo ein BW mit Drehscheibe einbauen könnte - es macht zwar nicht viel Sinn, gefällt mir aber, und das gewinnt gegen Bahnsinn.

Eine frühe Variante stellte einen Bahnhof dar der komplett auf einer Seite der Gleise liegt:

Bahnhof SGelb ist hier die angestrebte Nebenbahn, die hier noch unterhalb der Hauptstrecke liegen sollte. Die beiden Ziehgleise sind für die RoLa, und ich habe spasseshalber ein paar sinnlose Stumpfgleise verteilt um zu sehen was geht.

Nachteil ist allerdings dass die Durchgangsgleise nicht ganz durchgängig sind. Um "gerade" durch den Bahnhof zu fahren muß jeder Zug irgendwo einmal abbiegen und dafür langsamer werden. Ein ICE der einfach durchrauscht geht nicht. Auch werden unglaublich viele DKW eingesetzt die in der heutigen Zeit eher Seltenheitswert haben sollten.

Etwas aktueller ist diese Variante die einen großen Güterbereich aufweist, aber ziemlich viel Platz benötigt.

2015 08 28 BahnhofDie Nebenstrecke würde rechts in der Wendel abzweigen.

Der neueste Versuch hat noch ein paar mehr Weichen und Abstellmöglichkeiten, inklusive einem Platz um kleinere Personenzüge bereit zu stellen - die beiden Gleise in Türkis.

2015 09 06 Bahnhof 

Praxis:

Im Moment baue ich gerade die Paradestrecke und habe für den Bahnhof einfach eine lange Platte vorgesehen. ich werde das ganze vermutlich erst einmal provisorisch aufbauen und ausprobieren was Spass macht.

Anlage Sechs

Anlage Sechs

Die Theorie

Die Abstellgleise würden zwar unterschiedlich lang werden, aber dafür würde der Platz ideal ausgenutzt. Die Gleise sind sehr lang, in das oberste Gleis könnten sogar zwei Züge hintereinander einfahren. Die braun markierten Gleise sind zwar relativ kurz, können aber einen kleinen Triebwagen beinhalten oder als Durchfahrt dienen.

Schatten SechsDer doppelgleisige Halb-Kreis links würde als Gleiswendel gestaltet (die Weichen sind nur Platzhalter für den Abstand) die ich dieses Mal mit Gewindestangen bauen wollte um die Steigung besser justieren zu können.

Viel Platz war für Pendelzüge vorgesehen die ja in der Epoche VI häufig zu sehen sind. Eine lange Kehrschleife (dunkelblau) bietet genug Platz für einen kompletten Zug, und zur Not könnte man innerhalb der Kehrschleife weitere Gleise für Pendelzüge erstellen. Diese müssten dann allerdings etwas umständlich ausfahren.

Insgesamt ist die Gleisführung unproblematisch weil alles in einer Ebene liegt und auch nur normale Weichen zum Einsatz kommen. Die einzige Besonderheit war eine Dreiwegeweiche, die sich aber als sehr zuverlässig erwiesen hatte.

Aber: Wieder Probleme

In der Praxis stellte sich dann heraus dass leider nicht so viel Platz vorhanden war wie erwünscht, denn die Wendel steigt ja relativ langsam an. Die innersten Gleise passen nur teilweise unter die Bretter der Wendel, sind aber auch sehr kurz. Auch die geplante schräge Harfe würde über nur sehr kurze Gleise verfügen und war damit beinahe nutzlos.

 Pendelgleise

Im Bild passt der Railjet zwar noch in das längste Gleis, aber ich wollte ihn noch um ein oder zwei Wagen verlängern, und dann wäre auch dieses Gleis zu kurz. Ich überlegte noch eine weitere Gruppe innerhalb des Wendegleises anzulegen, aber die Ausfahrt hätte sich als etwas umständlich erwiesen.

Das Ende dieser Anlage wurde dann aber durch ihre Höhe verursacht. Ich hatte komplett vergessen das Fensterbrett in meine Planung mein einzubeziehen, und darum stellte ich bei Weiterbau der Wendel fest dass es hier zu einem Konflikt kommt.

 

DummesFensterbrett

Ich war ernsthaft am Überlegen das Fensterbrett abzusägen, aber das hätte auch bedeutet dass ich das Fenster nie wieder öffnen kann denn dann wäre ja die Tarnung davor - ganz abgesehen davon was eine kaputte Fensterbank zum Wiederverkaufswert der Wohnung beizutragen hat.

Die Wendel zu versetzen hätte erfordert alle Gleise zu verschieben und, auch wenn es nur zehn Zentimeter wären, hätte der Platz auf der rechten Seite nicht mehr gereicht die Weiche für die Kehrschleife einzubauen.

Ein weiteres Planungsproblem wäre die sichtbare Ebene geworden. Der ursprüngliche Plan war wieder eine große Kehrschleife mit einem schräg liegenden Bahnhof sowie einer versteckten eingleisigen Strecke auf der die Züge zurückfahren können. Durch die Lage der Wendel würde das bedeuten dass ich entweder eine recht komplizierte Streckenführung hätte entwerfen müssen oder die verdeckte Strecke im Vordergrund auf der dem Benutzer zugewandten Seite verlaufen würde. Durch die notwendige Tarnung wäre dann eine Barriere zwischen mir und dem Bahnhof was nicht nur dumm aussieht sondern auch Wartungsarbeiten stört.

Nach langer Planung und vielen Versuchen beschloss ich die Anlage komplett neu zu planen, den Schattenbahnhof tiefer zu legen und die sichtbare Ebene noch unterhalb des Fensters zu belassen. Dazu musste natürlich Version 6 entfernt werden.

 

Das war Anlage Fünf - mit Rocrail

Das war Anlage Fünf - mit Rocrail

Das Konzept von Anlage 5 war ein etwas kleinerer Schattenbahnhof der aber über mehr Gleise verfügt. Im Vordergrund würde eine zweigleisige Paradestrecke laufen, diese ist aber aus Platzgründen nur mit eingleisigen Strecken mit dem Schattenabhnhof verbunden. Über zwei Wendeln kann man auf die obere Ebene fahren und über eine Kehrschleife Züge wenden. Am oberen (bei der Anlage dann hinteren) Rand kann ein Zug über eine Rampe auf die sichtbare Ebene fahren.

PlanFuenf Klein 

Später habe ich die Abstellgleise noch umgestaltet und parallel zur Anlagenkante gelegt, dadurch waren längere Züge möglich. Über zwei Wendeln können Züge unabhängig von der Parade auf die sichtbare Ebene fahren.

Schatten Fünf

Durch die eigentlich eingleisige Streckenführung werden die Züge auf der Paradestrecke abgebremst, es sieht aber so aus als ob die Strecke zweigleisig ist. Ich dachte mir dass es ganz hübsch sein könnte wenn man sich die Züge genauer ansehen kann.

Diese Anlage hatte ich durch das Programm RocRail automatisiert, das heißt die Züge fuhren automatisch los und hielten auch korrekt im Schattenbahnhof oder vor den Tunnels an. Signale hatte ich noch keine aufgebaut, aber die Simulation in RocRail zeigte schön wie diese zwischen Rot und Grün wechselten je nachdem ob die Gleise frei oder belegt waren.

Das Ganze funktionierte recht gut, aber in der Praxis stellte sich heraus dass die Züge fast immer anhalten mussten weil jegliche Ein- oder Ausfahrt in den Schattenbahnhof gemeinsam benötigte Fahrstrassen blockierte. Für jemanden der die Hintergründe nicht kannte wäre das vielleicht egal gewesen, mich aber begann es zu stören dass die Züge immer anhielten.

Die Konflikte um die Fahrstrassen traten auch auf wenn ein Zug auf die Bahnhofsebene fahren sollte, denn auch dann war eben eine zentrale Weiche.belegt. Ich habe lange mit virtuellen Blöcken und Anderem experimentiert, aber ich kam auf keine Lösung.

Insgesamt war ich schon recht weit und hatte begonnen die Schienen zu schottern und das "Paradetal" zu bauen, auf dem Bild dient es noch als Monitorständer:

Anlage5MitMonitor

Beim Ausgestalten begann ich mich jedoch am begrenzten Platz zu stören. Außer einem sanften Hang kann nichts in das Tal kommen - es sei denn ich würde die Hänge sehr steil machen. Den ursprünglichen Gedanken neben der Schiene Straßen für das Car-System zu bauen musste ich schnell verwerfen.

Auch für die sichtbare Ebene ist nur wenig Platz geblieben, insgesamt sah das Ganze recht unglaubwürdig aus.

Da die Anlage immer noch einen Meter tief war wäre ein Zugang zum Schattenbahnhof nur unter Problemen möglich, besonders wenn dann darauf der Bahnhof liegt. Ich hatte zwar die Hänge abnehmbar gemacht, aber die Höhe der sichtbaren Ebene würde dazu führen dass die hinteren Gleise praktisch nicht zu erreichen sind.

Hinzu kam dass die Kehrschleife sehr kurz war, ein normaler Zug passte nicht komplett hinein. Da ich mit Rocrail noch nicht so firm war wusste ich nicht wie ich das handhaben sollte - und ich war auch nicht sicher ob das Kehrschleifenmodul damit klarkommen würde wenn ein beleuchteter Zug an einer Seite ausfährt aber noch nicht komplett eingefahren ist.

Zum Einschottern der Paradestrecke hatte ich anfangs Holzleim verwendet und das Fahrgeräusch war in diesen Bereichen unheimlich laut. Der Schotter den ich später mit Latexkleber befestigte hatte trocken eine ansprechende Farbe, wurde aber benetzt komplett schwarz und behielt diese Farbe auch nachdem der Kleber getrocknet war. Das sah unmöglich aus und ich hätte ihn zumindest bemalen müssen.

Die Steigung der Wendel war zu steil und durch die Konstruktion mit festen Stützen praktisch nicht mehr zu ändern. Die Wendeln endeten auch falsch herum, auf der sichtbaren Ebene hätte ich viel Platz für Kurven verwenden müssen um die Züge in den Bahnhof zu bringen.

Schließlich war die Schienenverbindung hinter dem Tunnel sehr frustrierend. Ich hatte die Schienen mit etwas Gefälle verlegt - ich weiß schon gar nicht mehr warum. Am Übergang zur Steigung entgleiste der Piko ICE ständig da er sehr lange, sehr leichte Wagen hat und die Kupplungen starre Verbindungen sind die in der Vertikalen fast keinen Bewegungsraum haben. Dadurch wurden die Räder immer wieder aus der Schiene gehoben. Ich hätte den Zug zwar beschweren können, aber das würde nur die Symptome beseitigen und evtl. bei später angeschafften Zügen erneut Probleme bereiten.

Der Abschluß kam dann als mein Vater und mein Bruder zu Besuch waren und die Vorstellung und Beschreibung der Anlage kürzer war als die Erklärung der Probleme. Also war auch diese Anlage zum Abriß freigegeben.

Anlage Vier ist vier Meter lang

Baufortschritt - Anlage Vier ist vier Meter lang

Anlage 4 baute auf dem Gerüst von Nummer 3 auf und war schlichtweg einen Meter länger. Die störenden Stützen hatte ich abgesägt und Platz für ein weiteres Abstellgleis gewonnen. Die Ausfahrt aus den Pendelgleisen erfolgte nicht mehr über Bogenweichen sondern durch ein Weichenpaar im Vordergrund. Alles andere blieb gleich, ich verlegte die Gleise aber sorgfältiger.

 Schatten 4m

Ich hatte mit der Zeit das ewige Bauen an Schattenbahnhöfen über und wollte endlich mit der Gestaltung der sichtbaren Ebene anfangen. Deswegen baute ich die obere Ebene klappbar damit ich den SBf weiter bearbeiten kann und dennoch die sichtbare Ebene vorhanden ist. Außerdem könnte ich bei Pannen leicht eingreifen. Auf der oberen Ebene sollte im Wesentlichen ein Bahnhof entstehen der in eine Wendeschleife eingebunden ist. Die Strecke wäre zwar eingleisig aber dies sollte nicht sichtbar sein so dass die Illusion einer zweigleisigen Strecke entstehen würde.

2013 Bahnhof 4mDas funktionierte anfangs zwar ganz gut, allerdings hatte ich unterschätzt wie stark sich Holz durchbiegt. Die vordere Auffahrt war Teil der Klappe und wölbte sich derart stark dass die Züge am Ende extrem langsam wurden weil die Steigung nicht konstant war.

Anlage4 SichtbarInsgesamt funktionierte auch sonst Einiges nicht so richtig.

Es fing bei der Auffahrt an. Ich hatte die Rampe zuerst einfach auf die Platte aufgesetzt und musste feststellen dass der Übergang für viele Wagen zu abrupt war. Um das zu entschärfen musste ich Platte etwas nach oben ziehen und dazu die Ausfahrtsweichen mit in die Schräge integrieren. Obwohl die Weichen an sich gerade lagen und nicht in sich verbogen waren reichte die Neigung offenbar aus um immer wieder Entgleisungen zu verursachen.
Das war insofern ärgerlich als dass die Züge dann genau dort entgleisten wo sie am schlechtesten zu erreichen sind.

Das Durchhängen der Rampe bekam ich einigermaßen in den Griff, aber die Klappe an sich war sehr schwer und machte mich ziemlich nervös wenn ich an der unteren Ebene arbeitete. Es ist zwar nie etwas passiert, aber wohl war mir nicht dabei.

Auch gestalterisch stellte sich die Planung als schlecht heraus. Die sichtbare Ebene sollte beinahe komplett durch einen Bahnhof eingenommen werden um möglichst lange Züge verwenden zu können. Dadurch blieb aber praktisch kein Platz mehr für die Landschaft und das Car System. Ich hätte zwar theoretisch Platz für eine Erweiterung, aber dann würde ich das Fenster nicht mehr öffnen können.

Es stellte sich auch als unpraktisch heraus die Züge einzuparken. Ich hatte mir hierzu urspünglich keine Gedanken gemacht, schließlich kann ich sie ja digital so abstellen wie es mir passt, oder?
In der Theorie stimmte das, aber praktisch gesehen war es sehr unübersichtlich. Besonders bei vollem Schattenbahnhof konnte ich die Züge nur schlecht sehen und musste mich oft unbequem verbiegen.

Und dann war es schlichtweg langweilig die Züge selbst abzustellen, ich hätte sie lieber gerne einfach weggeschickt und ignoriert. Eine Automatik musste her, und dazu benötigt man Rückmelder. Diese hatte ich nicht vorgesehen, sie nachzurüsten wäre ein erheblicher Aufwand geworden.

Das Ende des Projektes kam dann als ich feststellen musste dass sich irgend etwas am Rahmen verzogen hatte und der Übergang an der Trennstelle nicht mehr passte.