Modelleisenbahn

Modellbahn in H0 (Bild zweier Lokomotiven)

Zur Modelleisenbahn kam ich über Umwege.

Es war irgendwann in 2008 und die Lage meines damaligen Arbeitgebers begann sich zu verschlechtern. Also suchte ich etwas halbherzig nach einer neuen Stelle und fand auch etwas das ganz interessant klang. Leider stellte sich schnell heraus dass die Firma jemanden suchte der auch etwas Kenntnis in Schaltungstechnik hat, ein Feld in dem ich keinerlei Erfahrung hatte. 

Irgendwie fand ich auf Youtube ein Video des Miniaturwunderlandes in dem ein Großbrand im Maßstab H0 - komplett mit fahrenden Feuerwehrautos - nachgestellt wurde. Das faszinierte mich, und ich begann mich in das dafür verwendete Faller Car System einzuarbeiten. Der Gedanke war "eigentlich ist es ja elektrisch egal ob ein Auto über einen Sensor fährt oder ein Maschinenschlitten den Endschalter betätigt". So wollte ich mir auf interessante Weise das Wissen aneignen um einen solchen Arbeitsplatz das nächste Mal nicht verpassen zu müssen.

Leider waren die diversen Quellen alle für Leute ausgelegt die sich mit der Steuerung von Modelleisenbahnen auskannten und verwendeten entsprechend viel Jargon. Und während ich mich in diesen einarbeitete wuchs die geplante Teststrecke zu einem ziemlich großen Projekt an.

Rocrail - Tricks

Tipps und Tricks zu Rocrail


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SchattenBahnhof altBitmaps statt Gleisen


Im Rocrail-Wiki wird immer wieder empfohlen beim Entwurf des Gleisplans so wenig Gleiselemente wie möglich zu verwenden. Jedes Gleis auf dem Plan ist ein Windows-Objekt und verbraucht Ressourcen.


Die Weisheit dieses Rats zeigt sich wenn man diese Empfehlung nicht beachtet. Auch bei schnellen Computern kann man den Wiederaufbau eines größeren Gleisplanes an einem sichtbaren Flackern erkennen.


 


Bei meinem Schattenbahnhof hatte ich die Gleise den realen Verhältnissen nachgebildet, den alten Plan sieht ihr links. Dadurch habe ich zwar hunderte von Gleiselementen eingesetzt, es war mir aber lieber und übersichtlicher als eine Symboldarstellung.


Ich habe mir anfangs auch mal die Mühe gemacht und meinen Schattenbahnhof als Symbolplan zu erstellen. Das Ergebnis sieht man unten, da es nur ein Experiment war habe ich dort nicht alle Weichen und keinerlei Rückmelder eingebaut.


SBf Symbolhaft


Das sieht zwar klarer aus, hat aber einige Nachteile.



    • Zunächst entsprechen die Weichen nicht der Realität, bei der Einfahrt des Schattenbahnhofs wechseln sich Links- und Rechtsweichen munter ab. Um das ordentlich darzustellen müsste ich die Darstellung weiter in die Länge ziehen.

    • Damit sind wir schon beim zweiten Nachteil: ich brauche horizontal mehr Platz, die "überflüssigen" Gleisstücke neben den Blöcken sind für Rückmelder, Richtungspfeile und Buttons vorgesehen. An der Eisenbahn habe ich noch einen 4:3-Monitor, auf diesem habe ich vertikal mehr Platz als horizontal.

    • Dann habe ich den Pendelbereich noch komplett weggelassen. Würde ich diesen mit einfügen würde das Ganze noch länger und natürlich auch unübersichtlicher.


Im Rocrail-Forum habe ich dann eine elegante Möglichkeit gefunden Ressourcen zu sparen und dennoch das Layout so zu gestalten dass es der Realität nahe kommt. Es werden nämlich einfach Gleiselemente entfernt und durch Bitmaps ersetzt. So sieht es jetzt bei mir aus:


CheatFertig


Die hellgrauen Strecken werden durch drei Bitmaps dargestellt die ich einfach in einem Zeichenprogramm aus Screenshots erstellt habe. Dadurch konnte ich den Pendelbereich scheinbar "über" diese Gleise legen. Die eigentliche Verbindung der Gleise wird durch die Verbindungselemente dargestellt.


Einziger Nachteil: ich habe im Moment im unteren Bereich keine Buttons zur Fahrstrassenwahl mehr.


Beim Erstellen der Verbinder bitte beachten dass die höchste erlaubte ID 99 ist, auch wenn der Eingabedialog praktisch beliebige Zahlen zulässt. Alles was 100 oder mehr ist wird auf 99 zurückgestuft und schafft unerwünschte Duplikate.

Rocrail - Nachteile

Fangen wir mal an bei den Sachen die mir an Rocrail nicht gefallen, dann habe ich es hinter mir :).

 

Nachteile und Unstimmigkeiten bei Rocrail

Ungewohnte Handhabung

Das größte Problem das ich mit Rocrail habe ist dass das Bedienkonzept nicht immer dem entspricht was man erwartet. So sind zum Beispiel die Tabellen so gestaltet dass ein Fenster mit Reitern versehen ist, auf dem ersten Reiter "Übersicht" wählt man das Objekt aus das man bearbeiten möchte, auf den weiteren Reitern findet man dann die Details.

Hier zum Beispiel die Tabelle "Weichen":

 

TabelleWeichen

 

In dieser Liste kann man nun eine Weiche auswählen und alle anderen Reiter enthalten dann die Daten der entsprechenden Weiche. Man kann nur in der Titelleiste erkennen welche Weiche ausgewählt wurde.

 

TabelleWeichenAllgemein

 

Das ist etwas gewöhnungsbedürftig - nach Windows-Vorgaben wäre der Auswahlbaum ständig sichtbar und die Reiter neben dem Baum. Mit der Zeit lernt man aber den Umgang mit diesem Konzept.

 

Ich vermute dass dieses Konzept daher kommt das Rocrail noch aus einer Zeit stammt als die Monitore eher klein waren, denn dieses Layout spart Platz.

 

Schwerer wiegt dass durch den Auswahl in der "Übersicht" auch die geänderten Daten ohne Rückfrage überschrieben werden. Erst wenn man auf "Übernehmen" klickt werden die Daten tatsächlich aktiv. Das hat mich besonders am Anfang extrem viel Zeit gekostet.

 

Inzwischen ist es nur noch lästig, erfordert aber immer noch viele Klicks und ist unübersichtlich. Das tritt besonders zu Tage wenn man viele Einträge auf einmal ändern muss, so habe ich zum Beispiel einmal alle Schaltzeiten der Weichen abgleichen wollen. Das bedeutete Dutzende Male "Übersicht" anwählen, Weiche wählen, Reiter "Schnittstelle" anwählen, ggf. Schaltzeit ändern und "Übernehmen" drücken, wieder zurück auf "Übersicht" klicken, nächste Weiche wählen.

 

Abgesehen von den vielen Klicks ist das auch unübersichtlicher.

 

Drag-And-Drop mit Mängeln

 

Seit einigen Versionen öffnet sich beim Editieren des Gleisplanes ein Fenster in dem die verfügbaren Elemente aufgeführt sind. Man kann diese von dort auf den Plan ziehen. Nervig ist aber dass es nicht reicht ein anderes Element anzuwählen und ab da mit diesem zeichnen kann, nein, man muss dieses Element beim ersten Anwählen auf den Plan ziehen sonst platziert man noch einmal das zuletzt angewählte Element.

 

Mangelnde Informationen bei Fehlern

 

Einen Fall den ich häufig habe ist dass ich eine Lok fahren lassen will, aber nichts passiert. Im günstigsten Fall erscheint eine Meldung "Kein Ziel für Lok X gefunden", aber oft passiert einfach gar nichts. Sehr, sehr viel Zeit ging für Fehlersuche verloren, und oft waren es nur triviale Fälle wie "Das ist eine Elektrolok und kein Zielblock ist als elektrifiziert markiert".

Hier würde ich mir eine Meldung wünschen WARUM die Lok X nicht fährt.

Keine Objektorientierung

Der Hauptgrund warum ich beim Überlegen bin ob ich Rocrail wieder verwerfe ist aber ein organisatorisches Problem. Die meisten Verknüpfungen laufen über textuelle Kennungen. So hat ein Block bei mir zum Beispiel die Kennung "SB04c" - das war der dritte Teilblock im Gleis 4 des Schattenbahnhofs. Das stammt noch aus der Zeit als ich die Gleise in drei Abschnitte unterteilt hatte.

SchattenBahnhofDreiGruppenAlles baute dann auf diesem Namen auf. Es gab Fahrstraßen "SB04c->WSAuf" oder "SB04b->SB04c", Aktionen die diese Fahrstraßen anwählen und schalten, Weichen die dieser Fahrstraße zugeordnet sind usw.

Die Fahrstraßen waren alle automatisch erzeugt und trugen eigentlich den Namen "autogen-[SB04b->SB04c]" oder etwas Ähnliches. Irgendwann dachte ich es wäre gut so und ich wollte die Fahrstraßen umbenennen, denn wenn sie "autogen-..." heißen werden sie bei erneuten Durchläufen des Analysers unter Umständen verändert oder gar gelöscht.

Leider sind die Namen der Fahrstraßen an extrem vielen Stellen abgelegt. Jede Weiche die angesteuert wird und jedes Streckenstück das für eine Besetztmeldung die Farbe ändern muss hat die Kennung der Fahrstrasse intern abgespeichert. Ändert man die Kennung werden alle diese Verweise nicht nachgezogen.

Ich habe das dann gelöst indem ich die XML-Datei die den Streckenverlauf enthält in einem Texteditor geöffnet habe und mit "Suchen und Ersetzen" alle Namen gleichzeitig angepasst habe.

Durch diese Architektur werden nachträgliche Änderungen sehr schwer.

Das stellte ich fest als ich während des Anlagenbaus an den Punkt kam an dem ich feststellte dass mit drei Abstellgruppen die verfügbare Länge pro Zug einfach zu kurz wird. Also beschloss ich die dritte Gruppe zu entfernen.

Zu diesem Zeitpunkt brachen alle Funktionen zusammen. Die Fahrstraßen waren auf die dritte Gruppe ausgerichtet, ein neuer Analyserlauf verband die Auf- und Abfahrten zwar mit der zweiten Gruppe (z.B. SB04b), die alten Fahrstraßen waren aber noch vorhanden und es gab keine Fehlermeldung die darauf hinwies. Außerdem hatte ich viele Schalter eingebaut um Fahrstraßen anzuwählen, diese verwiesen auch noch auf die alten, jetzt falschen Fahrstrassen. Diese musste ich alle händisch anpassen.

Dieses Problem zieht sich leider durch alle Bereiche von Rocrail so dass Änderungen sehr gut geplant werden müssen.

 

Fazit

Das soll jetzt nicht heißen dass Rocrail schlecht ist, ganz im Gegenteil. Für ein (fast) kostenloses Programm ist es Spitze - aber man sollte eben die Beschränkungen kennen und akzeptieren.

Rocrail - Blöcke

Blöcke


Blöcke sind die wichtigsten Elemente in Rocrail, denn der Zugverkehr findet zwischen nur ihnen statt.


Um das noch einmal klarzustellen: Ein Zug kann nur von Block zu Block fahren, alles dazwischen ist für Rocrail eigentlich egal.


Genau genommen kann ein Zug außerhalb eines Blockes gar nicht existieren. Die Schienen und Weichen die man zeichnet sind meines Wissens nur dafür da dem Analyser klarzumachen wie die Blöcke verbunden sind. Wenn man die Fahrstraßen per Hand einrichtet kann man die Züge beliebig von Block zu Block springen lassen.


Blöcke sind also Bereiche in denen ein Zug anhalten kann, und um den Zug anhalten zu lassen muss Rocrail wissen dass der Zug in den Block einfährt. Dazu dienen die Rückmelder. Das kann alles Mögliche sein, Magnetschalter, Lichtschranken, Stromfühler und vieles Andere. Wichtig ist nur dass dem Computer die Anwesenheit des Zuges mitgeteilt werden kann.


Grundsätzlich benötigt jeder Block zwei Melder: "enter", der besagt dass ein Zug gerade in den Block einfährt und "in" welcher signalisiert dass der Zug nun vollständig im Block steht und anhalten kann. Alle weiteren Rückmelder verfeinern dieses Konzept.


Reihenfolge der Rückmelder


Die Rückmelder müssen in einer bestimmten Reihenfolge ausgelöst werden. Wenn das nicht passiert kommt Rocrail schnell durcheinander. Zum Beispiel habe ich aus Versehen einen in-Rückmelder auf einem Gleis ausgelöst für das ein Zug erwartet wurde. Daraufhin ignorierte Rocrail das enter-Ereignis und der Zug fuhr eine weitere Runde über ungesicherte Strecken.


Zug fährt nach rechts ->
enter shortin pre2in / pre in exit
Der Zug fährt in den Block ein und nimmt die Geschwindigkeit an die im Block vorgegeben ist. Der Rückmelder "in" (d.h. \'Zug komplett im Block\') für kurze ("short") Züge. Am "pre2in"-Rückmelder kann man den Zug noch einmal abbremsen lassen damit er beim endgültigen "in" exakt zum Halten kommt. Der "in"-Rückmelder teilt Rocrail mit dass der Zug nun komplett im Zielblock angekommen ist. hält den Zug sofort an

Will man einen Zug auch von der anderen Seite in das Gleis einfahren lassen kann man die gleichen Rückmelder verwenden, wenn sie gut genug positioniert sind. Wenn man die shortin und pre2in-Melder benutzt wird man vermutlich nicht darum herumkommen diese doppelt anzulegen. Die Zuordnung erfolgt im "Fahrstrassen"-Reiter des Blockes.


Noch eine ausführlichere Erklärung der einzelnen Rückmelder. Das Auslösen eines Rückmelders nenne ich "Ereignis".



    • enter
      Dieses und das in-Ereignis sind die beiden wichtigsten Ereignisse, darum habe ich sie an den Anfang gestellt. Das enter-Ereignis sagt Rocrail dass ein Zug in einen Block einfährt. Die Markierung im Block färbt sich lila, der Zug wird abgebremst wenn er in diesem Block halten soll. Die genaue Geschwindigkeit kann pro Block geregelt werden, es ist auch möglich unterschiedliche Geschwindigkeiten für durchfahrtende und haltende Züge zu vergeben.

    • in
      Mit dem in-Ereignis wird Rocrail mitgeteilt dass der Zug vollständig im Block eingefahren ist. Wenn Rocrail dieses Ereignis erhält stoppt es den Zug (wenn dieser in diesem Block halten soll) und gibt den vorigen Block sowie die Strecke zwischen den beiden frei.

    • shortin
      Auch kurze Züge würden auf langen Bahnsteigen ganz am Ende der Strecke halten, eben dort wo der Rückmelder für in sitzt. Das sieht natürlich schlecht aus. Darum kann man einen eigenen Rückmelder setzen der quasi markiert "kurze Züge halten bitte hier". Ein Zug wird als "kurz" markiert indem man die oben erwähnte Eigenschaft "Verwende ShortIn" für diesen Zug ankreuzt. Man könnte damit evtl. auch Wendezüge besser anhalten deren Steuerwagen keine Rückmeldung auslöst, das ist aber recht ungenau. Abgesehen davon hängt das natürlich von der Fahrtrichtung ab.

    • pre2in
      Es kann (besonders bei langen Blöcken) sinnvoll sein den Zug erst einmal auf eine mittlere Geschwindigkeit zu reduzieren und erst kurz vor dem "in"-Rückmelder ganz langsam fahren zu lassen, denn sonst kann es sehr lange dauern bis der Zug anhält und die folgenden Blöcke freigegeben werden. Dazu dient der "pre2in"-Rückmelder.
      Das Ereignis pre2in wird einfacher wenn man den Namen genauer anschaut. Er soll wohl verdeutlichen dass er etwas vor dem in und damit dem Stop des Zuges kommt. Dieses Ereignis kann man nutzen um den Zug genauer anhalten zu lassen, denn wenn Rocrail den Zug in diesem Block anhält wird dessen Geschwindigkeit hier auf die Minimalgeschwindigkeit reduziert.
      pre2in kann auch als in bzw. Haltepunkt verwendet werden wenn man der Lokomotive das entsprechend mitteilt. Damit kann man "halblange" Züge genauer anhalten lassen.


    • Zeitgesteuerte, simulierte Ereignisse


      Wenn man weniger Rückmelder einbauen will kann man sich behelfen indem man eine zeitgesteuerte Auslösung der Ereignisse verwendet. Das ist allerdings nicht sehr genau, denn die Strecke die der Zug fährt hängt ja von seiner Geschwindigkeit ab. Im schlimmsten Fall bleibt der Zug dann irgendwo stehen wo er den Verkehr behindert.
      Es gibt pro Block zwei Eingabefelder für Zeiten die man verwenden kann, hinter dem Ereignis gibt es eine mit "T2" beschriftete Checkbox. Ist dort ein Haken wird der zweite Wert verwendet.


    • enter2in
      Bei der Auslösung des enter-Rückmelders beginnt ein Zähler zu laufen der dann das in-Ereignis erzeugt und damit den Zug anhält.
      Es wäre zu überlegen ob man dieses Signal generell statt des enters mit einer langen Wartezeit verwendet damit der Zug irgendwann immer anhält und der ursprüngliche Block freigegeben wird. Dadurch wird aber der Zug an einer für Rocrail unklaren Stelle angehalten und vermutlich nie wieder gestartet.

    • enter2pre
      Löst bei Ablauf des Timers das pre2in-Ereignis aus und bremst damit den Zug auf Minimalgeschwindigkeit ab.
      Bei meinen ersten Versuchen war der "in"-Rückmeldeabschnitt so kurz dass die Züge es bei Erreichen des "in" nicht schafften von der halben Geschwindigkeit bis zum Stillstand zu bremsen ohne über das Gleisende hinauszuschiessen. Habe ich die Geschwindigkeit im ganzen Block auf Minimum reduziert dauerte es unendlich lange bis der Zug einfuhr und die von ihm belegten Blöcke freigab. Also habe ich einen enter2pre-Rückmelder verwendet und die Zeit gemessen die der Zug für den halben Block braucht. Damit fährt der Zug einigermaßen schnell durch den Block und bremst kurz vor dem Endabschnitt.

    • enter2shortin
      Wie oben, dieser Pseudo-Rückmelder erzeugt ein shortin-Ereignis und bewirkt damit dass kurze Züge nach einiger Zeit anhalten.

    • enter2route
      Dieser ist laut Dokumentation eher für Car-Systeme gedacht und sendet einen zeitgesteuerten "enter" an RocRail. Der Gedanke ist hier wohl dass bekannt ist wie lange ein Fahrzeug auf einer Strecke braucht und man dann eine Zeit eingeben kann nach der es anfangen soll abzubremsen. Dadurch benötigt man nur einen Rückmelder der genau am Haltepunkt sitzt - die Alternative enter2in mit einem Rückmelder am Blockanfang kann nur mit sehr viel Aufwand sicherstellen dass das Fahrzeug genau hält.
      Mir ist nicht ganz klar warum es heißt das dieser Rückmelder speziell für Car-System da ist. Auch für Züge würde das theoretisch funktionieren - ich vermute aber dass das an den unterschiedlichen Geschwindigkeiten liegt mit denen Züge fahren können. Die meisten Car-System haben nur eine Geschwindigkeit: so schnell wie es der Akku hergibt. Dadurch lassen sich Zeiten besser bestimmen als mit Zügen die der Anwender evtl. noch abbremst.


    • Spezielle Rückmelder


    • exit
      Meldet dass die Lok den Block verlassen hat. Wenn ein exit kommt bevor der Zug hält schaltet Rocrail in den Panikmodus und hält alles an. Das ist etwas schade denn ich hatte gehofft dass ich einen gemeinsamen Rückmelder am Ausfahrgleis für mehrere Blöcke verwenden könnte um Blöcke noch schneller wieder frei zu geben. Dies würde aber nur zu Problemen führen wenn ein zweiter Zug ausfährt während der erste noch am Einfahren ist.

    • occupied
      bin nicht ganz sicher was das soll

    • ident
      Für Rückmelder die eine Lok erkennen können wie zum Beispiel RailCom-Rückmelder. Normalerweise akzeptiert Rocrail jeden Kontakt als den Zug der in dieses Gleis einfahren soll denn es kann ja nicht überprüfen wer kommt. Mit ident wäre das möglich, ich bin aber nicht sicher was Rocrail mit dieser Information anfangen kann.
      Schön wäre es wenn man (z.B. vor einem Schattenbahnhof) feststellen kann welcher Zug wirklich ankommt und so auch handgesteuerte Züge wieder ins Automatikschema eingliedern könnte

Rocrail - Allgemeines

RocrailLogoRocrail ist eine Steuerungssoftware deren Quellcode offen aus dem Internet heruntergeladen werden kann. Es ist kostenlos, allerdings wird pro Jahr eine Spende von 10€ erbeten. Zahlt man diese nicht hat man dennoch beinahe die gesamte Palette von Rocrail zur Verfügung, einzig die Android-App beendet sich nach fünf Minuten. Außerdem fordert ein Dialog am Anfang zur Spende auf.


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Rocrail - Konzepte


ich habe mich intensiv mit Rocrail beschäftigt, hauptsächlich weil es kostenlos ist und ich mich so an die Steuerung einer Eisenbahn heranarbeiten kann. Andere Software habe ich auch ausprobiert, da diese aber ziemlich teuer sind und die kostenlosen Demoversionen oft zu beschränkt sind kam ich immer wieder zu Rocrail zurück. Ich habe mich bisher noch nicht auf Rocrail festlegen können denn einige Dinge regen mich wirklich auf und erschweren das Arbeiten sehr stark.


Das Programm läuft auf einer Client/Server-Architektur. Der Server ist das eigentliche Steuerungsprogramm das mit der Eisenbahn kommuniziert, die Bedienung erfolgt über unterschiedliche Programme die sich mit dem Server verbinden und nur mit diesem kommunizieren. Dadurch können sich beliebig viele Personen beim Server anmelden und die Eisenbahn bedienen, theoretisch auch über das Internet.


Es gibt allerdings einige Besonderheiten die beim Umgang mit Rocrail beachtet werden müssen, diese möchte ich hier notieren damit ich nicht immer in die gleichen Fallen renne.


Es gibt zwar ein Wiki, aber als ich das zum ersten Mal benutzte half es mir gar nichts denn es geht davon aus dass viele Dinge schon bekannt sind.


Ein Beispiel?
"In Verbindung mit der Lokeigenschaft “Verwende ShortIn Event” wird dies als “in”-Ereignis genutzt."


Wenn man weiß was "ShortIn" und "In" sind ist das relativ einfach, aber wenn man das nicht weiß ist die Erklärung doch etwas ungeschickt. Man hätte auch schreiben können


"Wenn bei der Lok der Haken bei “Verwende ShortIn Event” gesetzt ist hält die Lok am Rückmelder der im Block als "ShortIn" definiert worden ist."


Das ist zwar nicht so genau (hängt unter Anderem von Dekoder und Geschwindigkeit des Zuges ab) aber einfacher zu verstehen.

Roco Weichen (insbesondere die DKW) polarisieren

Polarisation der Weichen


Im Zweileitersystem hört man immer wieder dass es Sinn macht die Weichen zu polarisieren.


Um was geht es da, und wie macht man es?


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Sinn und Zweck


Beim Zweileitersystem sind die rechte und linke Schiene unterschiedliche Pole des Stromkreises, extrem vereinfacht gesagt kommt der Strom zum Beispiel von der linken Schiene in die Lok, wird dort verbraucht und verläßt sie durch die rechte Schiene wieder. Werden die beiden Schienen direkt verbunden kommt es zu einem Kurzschluß.


Bei einer Weiche kreuzen sich nun die beiden Gleise mit unterschiedlichen Polen (grün und blau) im Herzstück (rote Markierung). In den meisten Fällen ist das Herzstück stromlos. Auf dem Bild sieht man dass ein Kurzschluß durch kleine Lücken verhindert wird und das Herzstück keinen Strom führt.


Polarisieren


Das funktioniert wenn ein Zug schnell genug über das Herzstück fährt und dahinter wieder Strom bekommt, oder wenn der Zug an mehreren Stellen Strom aufnehmen kann so dass es nichts ausmacht wenn mal ein Kontakt keinen Strom liefert.


Bei langsamen Fahrten und kurzen Loks (besonders bei Rangierloks) kann es aber vorkommen dass die Lok genau auf dem Herzstück stehen bleibt. Für diese ist eine Polarisierung sinnvoll, denn dadurch wird das Herzstück wieder mit Strom versorgt.


Aber mit welchem Pol? Bei abzweigendem Zug muss das Herzstück mit dem grün dargestellten Pol versorgt werden, bei Geradeausfahrt mit dem blauen Pol. Es folgt dass man hier irgendeine Form von Schalter benötigt.


Normale Weichen


IPolarisierenPolem Prinzip ist die Polarisation bei Roco-Weichen mit Roco-Antrieben ganz einfach, es gibt aber unterschiedliche Weichentypen von Roco. Die besseren Weichen haben in den Schwellen drei kleine Kontakte in die man die Kabel für die Polarisation einstecken kann, andere haben keine solche Kontakte. Ich vermute dass es sich dabei um Weichen aus Startsets handelte die einfacher gestaltet wurden.


Am Antrieb gibt es ebenfalls drei solche Kontakte oberhalb der drei Zuleitungskabel (links oben im Bild). Die Leiterbahnen zu ihnen sind auf dem Bild aber leider nicht sichtbar.


RocoAntriebInnen


Die kleine Feder gehört zwischen die beiden Dorne in der Aussparung, dieser Antrieb war defekt und ich habe versucht ihn zu reparieren. Hier wird das einfache Prinzip aber deutlich. Der schwarze Arm oberhalb der Spulen wird durch die Magnete bewegt und drückt über die Feder die Kontaktzunge an den entsprechenden Pol. Die Zunge ist mit dem mittleren Anschluss verbunden und führt damit zum Herzstück, die beiden Pole links und rechts führen jeweils den Fahrstrom - ich habe die Farbpunkte willkürlich gesetzt, ich möchte nicht garantieren dass wirklich der "blaue" Strom am blauen Pol anliegt denn ich habe das nicht überprüft.


Somit verbindet man einfach direkt die Kontakte miteinander ohne die Kabel zu kreuzen - zumindest wenn der Antrieb auf der geraden Seite angeschlossen ist. D.h. der äußerste Pol am Antrieb geht in die Buchse die an der Weiche am weitesten vom Antrieb weg ist, Mitte zu Mitte und der innere Pol muss zur naheliegendsten Buchse führen.


Hat man keinen passenden Antrieb kann man den Antrieb auch an die gebogene Seite montieren, dann müssen allerdings die Pole mit dem Fahrstrom vertauscht werden so dass sich die Kabel kreuzen - Mitte bleibt natürlich Mitte.


P.S.: versucht eine solchen Antrieb nicht zu öffnen, es ist ein unglaubliches Gefummel die kleine Feder wieder einzupassen.


Roco DKW


Ich habe auch einige Doppelkreuzweichen von Roco, allerdings alle ohne Anleitung. Die Webseite gibt an dass die Weiche nur polarisiert betrieben werden kann.


Leider fand ich keine Anweisung wie die PolarisierenDKWPolarisierung genau zu erfolgen hat, denn wenn man wie bei den einfachen Weichen einfach eine direkte kreuzungsfreie Verbindung zwischen den Kontakten macht gibt es beim Überfahren einen Kurzschluss.


Durch Experimentieren habe ich dann die Funktion herausgefunden. Der am Antrieb äußerste Pol muss an die nächste Buchse, und der innerste Pol an die Buchse die am weitesten vom Antrieb weg ist.