Einsatz unter RocRail
Dann wurde es spannend und ich startete meinen Rocrail-Rechner.
Um sich mit diesem zu verbinden muss die SmartControl aus dem Privatnetz entfernt werden das sie mit der Zentrale aufgebaut hat und in mein Wohnungs-WLAN eintreten. Dadurch geht natürlich die Verbindung zur Piko-Zentrale verloren, aber diese hatte ich sowieso sicherheitshalber ausgeschaltet. Die Notwendigkeit immer das WLAN zu wechseln könnte aber nervig werden.
Vorteile
Kaum habe ich andRoc gestartet baut sich die Verbindung auf und ich habe die gewohnten Möglichkeiten. Alles ist bedienbar, auch die winzigen Buttons und Weichen. Allerdings fällt mir bei dem kleinen Bildschirm auf dass ein Scrollen des Streckenplans nur möglich ist wenn man auf einem leeren Element steht - alle platzierten Elemente scheinen die Ziehaktion zu schlucken.
Es hat aber etwas mit dem Regler zur Weiche zu gehen und direkt die Reaktion auf das Schalten zu sehen - ohne lästiges Kabel im Anhang.
Aus dem Streckenplan schaltet man über das Menü auf das Fahrpult und kann dort die Lok steuern. Ein Klick auf das Bild erlaubt den Wechsel der Lok, und praktischerweise sind die Loks dort nach Antriebstyp, Epoche oder Zugart sortiert. Deutlich besser als bei der MS2!
Das Fahren funktioniert hervorragend, lediglich der Richtungswechsel bei Nullstellung stört etwas - aber dieses Verhalten kann man in der Rocrail-App abschalten (im Gegensatz zur Piko-App). Nett, aber meiner Meinung nach unnötig ist der Geschwindigkeitsbalken auf dem Touchscreen. Dieser ist natürlich in der regulären App notwendig weil kein Drehregler vorhanden ist, bei der SmartControl ist es viel einfacher den Regler zu benutzen - fast so als wäre es dafür gedacht, oder?
Zu den Nachteilen
Ähnlich problematisch wie bei der Piko-App ist die Bedienung von Lokfunktionen, denn die Buttons sind schon extrem klein. Gerne tippe ich daneben, und speziell für Aktionen die man schnell auslösen will wie das Horn ist das etwas lästig. Man kann allerdings die Buttons an den Seiten nutzen.
Auch sind die Buttons beschriftet, nicht wie bei Piko bebildert. Da aber immer nur zwei bis vier Buchstaben auf einem Button Platz finden ist es oft nicht klar welcher Button was macht. Andererseits verfügt die Piko-App auch nur eine begrenzte Anzahl von Bildern, "Horn hoch" und "Hornn tief" sehen vermutlich gleich aus.
Hauptnachteil: Um Loks zu steuern muss man auf das "Fahrpult" wechseln. Ohne dieses hat der Drehregler keine Funktion. Ist man in der Streckenansicht und irgend etwas läuft schief wird es hektisch, denn durch die Notwendigkeit das Fahrpult per Menü aufzurufen bracht man zu viel Zeit.
Der Streckenplan ist extrem klein. Man kann ihn zwar benutzen, aber komfortabel ist etwas Anderes. Ich werde dazu weiterhin mein Tablet mit zehn Zoll-Bildschirm verwenden.
Der Wechsel zwischen meinem WLAN und dem WLAN der Smartbox ist nervig, kann aber leicht umgangen werden. Ich habe nämlich später die Piko-Box in mein LAN eingebunden und kann so beide Zentralen über das Gerät steuern ohne das WLAN zu wechseln - ich muss nur die richtige App wählen.
Und dann ist da noch der Batterieverbrauch. Während dem Spielen geht es einigermaßen, aber ich denke einen ganzen Tag wird die SmartControl nicht durchhalten. Ich habe das Gerät immer mal wieder zum Nachladen an den USB gehängt.
Das größere Problem ist jedoch wenn man mal nicht spielt. Nach einer knappen Woche ohne Aktivität war der Akku jedenfalls komplett leer.
Dann muß entweder der Controller immer am Netz hängen - was auf Dauer dem Akku vermutlich nicht gut tut, oder man muss rechtzeitig an das Wiederaufladen denken.
Fazit
Die "Smartbox", also die Steuerung von Piko kommt mir etwas arg beschränkt vor. Sie kann nicht wesentlich mehr als die MS2. Viele Funktionen scheinen nur Dummies zu sein. Die Anmeldung der Loks mit RailCom ist eine sehr schöne Sache, aber das kommt in der Regel nicht so oft vor dass ich meine Kaufentscheidung darauf basieren würde.
Weichen und anderes Zubehör schalten konnte ich in Ermangelung der entsprechenden Geräte nicht testen.
In Verbindung mit Rocrail wird die Sache aber richtig toll. Alles funktioniert sofort und ohne weiteren Aufwand - man muss sich natürlich klar darüber sein dass die Erstellung des Systems in Rocrail schon ziemlich Mühe bereitet hat.
Und das Gefühl durch die Anlage laufen zu können ohne per Kabel an diese gefesselt zu sein ist einfach genial!