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The Abzocker formerly known as EA: Sim oder Schlimm City 5?

Ein älterer Artikel den ich vergessen habe frei zu geben - wie habe ich die Anfänge der aktuellen miesen Tricks im Spielesektor erlebt.

The Abzocker formerly known as EA: 
Sim oder Schlimm City 5?

Diesen Artikel habe ich 2013 geschrieben, hatte aber vergessen ihn frei zu geben.

Anfang 2013 erschien Sim City 5, und weil mir die vorigen Versionen ganz gut gefallen haben kaufte ich mir das Ding relativ fix. Hier meine ersten Eindrücke die ich kurz nach dem Kauf niederschrieb und dann vergessen habe.

Im Grunde bin ich Traditionalist. Wenn ich etwas kaufe, insbesondere wenn es über hundert Mark kostet, dann möchte ich etwas in den Händen halten und nicht irgendwo per Kreditkarte ein paar Bits kaufen. Als ich also zufällig hörte dass eine neue Version von Sim City erscheint und die verschiedenen Tests durchaus positiv waren kaufte ich mir das Spiel physisch im Laden. Wie inzwischen leider üblich enthält die Box außer der DVD nur ein kleines Blättchen mit den üblichen Warnhinweisen, einer Kurzinstallationsanleitung und dem CD-Schlüssel. Anleitungen kosten Geld, und der Kunde soll sie gefälligst online lesen. Einen Hinweis auf das Online-Handbuch gab es übrigens erst im Hauptmenü von Sim City - ein physisches Handbuch hätte ich während der Installation locker durchlesen können.

Installiert wird zunächst nicht etwa Sim City, sondern erst einmal "Origin". Wer das nicht kennt, das ist die Verkaufsapplikation von EA (früher hieß es "EA Store", aber das klang wohl zu sehr nach dem was es ist), denn es geht ja nicht dass man sich einer der ca. tausend anderen Verkaufsplattformen anschließt, man braucht schon seine eigene. Die Voreinstellung ist natürlich dass Origin mit Windows gestartet wird, denn es ist das Wichtigste auf der Welt dass die Verkaufsapplikation ständig verfügbar ist. Irgendwann ist mein PC beim Starten wohl zu 90% mit dem Laden von Verkaufsapplikationen beschäftigt. Ich warte nur darauf dass die verschiedenen Plattformen dann mal anfangen sich auf meinem PC zu bekriegen und man Steam und Origin nicht gleichzeitig betreiben kann.

Danach aktualisiert sich Origin dann auch gleich noch und verlangt dann ein Origin-Konto. Ohne geht es nicht weiter, denn EA will mitverfolgen wer wie oft und wie lange deren Spiele spielt. Erst nachdem ich dieses Konto eingerichtet und den CD-Schlüssel eingegeben habe macht Origin Anstalten Sim City zu installieren, was sogar relativ fix geht. Allerdings ist danach erst einmal das übliche Update angesagt, sogar gleich zweimal, mit dazu notwendigen Neustarts von Origin. Diese konnte Origin nicht selber ausführen sondern wartete auf meine Anweisung, denn ich habe ja nichts besseres zu tun.

Danach kann ich das Spiel endlich starten - Origin startete sich nach der Installation selbst, das eigentliche Spiel muss ich noch einmal dazu ermutigen. Man sieht wie die Prioritäten verteilt sind.

Das erste was ich im Spiel sehe ist ein Stadtpanorama mit einer großen Werbetafel die mich auffordert doch Sim City Deluxe zu kaufen. Errrmmm, hallo? Das Spiel läuft gerade, wenn auch nicht als "Deluxe", also warum soll ich es noch einmal kaufen? Aber vielleicht gibt es ja für die Kunden ein besonderes Sonderangebot zum Hochstufen, also klicke ich mal darauf. Mein Browser (und nicht etwa das immer noch laufende "Origin") öffnet sich und ich lande im Online-Shop von EA, hier wird mir die digitale Variante von SC5 für einen Euro mehr angeboten als ich im Laden gezahlt habe. Dafür gibt es zwei Bonusteile die aber nicht weiter erklärt werden. Alternativ kann ich mir die digitale Deluxe-Version kaufen die 30 Euro mehr kostet, dafür aber FÜNF nicht erklärte Gegenstände bietet! Wow, nette Abzocke! Man verkauft also nicht mehr alles was man schon bei Spielstart programmiert hat, sondern wendet Zeit auf und enthält das Ergebnis den zahlenden Kunden vor.

Das nächste was mir angeboten wurde waren verschiedene andere Erweiterungssets. So kann man für knapp 10 Euro das Paket "Deutsche Gebäude" kaufen. Uh, hallo, das ist nicht direkt im Spiel enthalten? Offenbar hat EA oder Maxis beschlossen das Spiel schon im Vorfeld zu kastrieren um mehr Kohle aus dem Opfe^h^h^h^h Kunden herauszuholen. Später fand ich auch heraus dass diese Länder-Sets die anderen drei Teile in der Deluxe-Version sind, wer also wild darauf ist 180 Mark für ein Spiel auszugeben kann hier noch einmal 20 Mark sparen. Aber, hey, zehn Euro für etwas anders aussehende Gebäude? Und wie sieht das im Multiplayer aus, kann ich mit jemand spielen der das hat, oder sagt das Spiel dann "dir fehlen die deutschen Gebäude, verpiß dich" ? [Nachtrag: laut einigen Forumposts scheint es so als passiert genau das]

Aber gut, ich starte das Spiel mit dem Tutorial, nachdem ich einen Server ausgewählt habe (muss ich IMMER online sein? Was wenn ich auf dem Laptop eine Stadt in der Bahn bauen möchte? [Nachtrag: dann hast Du leider verloren].

Hier wird anhand eines kleinen Dorfes extrem kurz erklärt dass man eine Verbindung zur Autobahn bauen muß und dass man Gebiete als Wohn-, Handels- oder Industriegebiet ausweisen kann. Abwasser, Schulen, Feuerwehr, Polizei und ein Kraftwerk werden kurz erklärt und man kann folgern dass man diese Dienste zwar abschalten und damit Geld sparen kann, das aber nicht wirklich Sinn macht. Außerdem wird kurz gezeigt dass es auch andere Städte in der Region gibt und man mit diesen interagieren kann. Das war es dann im Wesentlichen auch schon. Insgesamt waren die Informationen extrem spärlich und oft nicht sehr hilfreich. So wurde mir geraten ein "Abwasser-Endrohr" zu installieren, es gab aber keine Hilfe wo das sinnvoll wäre. Zuerst dachte ich es müsste im Tal oder an einem Fluss aufgestellt werden, tatsächlich ist es aber anscheinend egal - vorausgesetzt man kann mit dem Wertverlust der Nachbargrundstücke leben.

Die Grafik ist ganz nett - nichts Aufsehenerregendes, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Jedes Fahrzeug und jede Person ist extra dargestellt und kann angewählt werden. Es sieht etwas comichaft aus, ist aber ganz knuffig. Ein Infofenster zeigt dann sogar an was das Objekt gerade macht, man kann aber darauf keinen Einfluß nehmen. Nur durch Platzieren von Gebäuden kann man die Spielwelt indirekt beeinflussen.

Also starte ich ein echtes Spiel... oder nicht, denn die EA-Server sind laut einem Popup abgestürzt. Glücklicherweise laufen sie nach wenigen Minuten wieder, aber das ist ja kein besonders guter Start.

Das beantwortet aber auch die Frage ob ich immer online sein muß: Ja, ohne geht es nicht. Offenbar wird die Stadt auch irgendwo online gespeichert. Wer also SC5 mal im Urlaub ohne Internet oder in der Bahn spielen will hat leider verloren. Sollte EA pleite gehen, das Internet überlastet sein oder einfach ein paar Jahre vergangen sein ist es aus mit SC5-Spielen, man begibt sich also in eine totale Abhängigkeit von EA. Geplante Obsoleszenz, jetzt auch im Spiele-Sektor.

Gut, zum Spiel. Wenn die Server zufällig laufen kann ich einem Online-Spiel mit anderen Leuten beitreten oder eine eigene Region anlegen. Um nicht andere durch dumme Anfänger-Aktionen zu benachteiligen lege ich eine Region an, lasse sie aber "öffentlich" so dass andere mit einsteigen könnten um zu sehen wie die Nachfrage an dieser Multiplay-Option so ist und ob ihr jemand beitritt. Es gibt eine Handvoll vorgefertigte Regionen, sie enthalten Plätze für drei bis sechzehn Städte. Die einzelnen Plätze haben grobe Angaben über Rohstoffe und man kann die Karte ansehen, mehr Daten gibt es nicht.

Die erste Stadt die ich auswählte hat eine Bahnlinie im Zentrum und einen recht hohen Berg auf den ich ein Windkraftrad stelle. Strassenbau ist relativ einfach, aber manchmal produziere ich Knicke in den Strassen weil die Perspektive mir Streiche spielt. Es erscheinen zwar Hilfslinien die parallel zu bereits verlegten Strassen verlaufen, diese sind aber etwas unübersichtlich und erscheinen oft zu spät. Durch die Knicke sieht die Stadt zwar etwas natürlicher aus, das ist aber ein ziemlicher Nachteil wie ich später feststelle. Die Gebäude müssen nämlich immer an einer Strasse liegen und haben immer einen rechteckigen Grundriss. Hat man nun einen Knick in der Strasse überschneiden sich zwei Gebäude und man kann dort nur eines bauen, der restliche Platz geht als Brachland verloren. So ist es zwar möglich Strassen in beliebigen Windungen zu verlegen, ökonomischen Sinn macht aber eigentlich nur das langweilige Rechteckmuster. Steigungen werden automatisch angeglichen wenn möglich, das produziert aber oft unschön aussehende Einschnitte. Auch beim Plazieren von Gebäuden kann es passieren dass sie in rechteckigen Kuhlen oder auf Plattformen stehen was sehr häßlich aussieht.

Es ist eine Windrichtung angegeben, anhand dieser platziere ich die Industrie in Windrichtung hinter den Wohngebieten, aber ich weiß nicht ob sich die Richtung irgendwann einmal ändert, also hoffe ich einfach einmal dass sie immer so bleibt. Schön ist dass man nicht mehr für Strom- und Wasserleitungen sorgen muß, das hat mich bei der letzten von mir gespielten Version ziemlich genervt. Was mir auch gut gefällt: Im Gegensatz zu früheren SimCity-Spielen ist der Geldfluss so dass man schon merkt dass Geld knapp ist, aber es nie zu einem totalen Stillstand kommt. Bei den Vorgängern war nach dem ersten Bauboom oft lange Wartezeit angesagt was recht langweilig war.

Zum Gameplay: Im Wesentlichen zeichnet man die Strassen und weist deren Ränder eine der drei Gebietsklassen zu. Die Bewohner ziehen automatisch ein und vergrößern ihre Häuser je nachdem wie wertvoll die Gegend ist. Manchmal sieht man auch in Denkblasen der Einwohner was sie so denken und kann entsprechende Maßnahmen ergreifen. Den Wert der Gegend kann man durch platzierte Gebäude und Dienstleistungen erhöhen. So steigt der Wert der Nachbarschaft wenn man einen Park plaziert. Zwar werden durch diesen Park meist ein paar kleinere Gebäude zerstört, aber in der Summe bringt der Park mehr, und alle waren im Vorteil. Abgesehen von dem armen Tropf dessen Haus ich gerade planiert und in Bäume umgewandelt habe - vielleicht sollte ich mich nicht "Bürgermeister" sondern "Diktator und Gott" nennen...

Manche Gebäude können erweitert werden. So kann man weitere Klassenzimmer an die Grundschule anbauen, der Klinik mehr Krankenwagen zur Seite stellen oder zusätzliche Windräder aufstellen. Bis auf die sehr offensichtlichen Auswirkungen wie "mehr Strom" ist aber nicht ganz klar was der Nutzen sein soll. Helfen weitere Krankenwägen den Einflußbereich der Klinik zu erweitern, oder holen sie nur die Kranken innerhalb des Aktionsradius schneller ab? Was bringt mir eine Fahne an der Feuerwache? Brauche ich wirklich weitere Zellen auf der Polizeiwache, und sind sie es wert deswegen das Nachbarhaus einzureissen? Es gibt zwar Angaben wie "9 Sims werden behandelt, Platz für 15", aber gerade zu diesem Zeitpunkt beschwerten sich meine Sims über die mangelnde Krankenversorgung obwohl ich eigentlich die gesamte Stadt abgedeckt hatte.

Während die Stadt langsam wächst bemerke ich dass die billigen Strassen die ich anfangs baute überfordert sind. Es hieß zwar man könne sie verbessern, aber nirgendwo wurde gesagt wie. Die einzige Möglichkeit die ich zunächst fand war abreissen und neu bauen, und dabei gehen alle Gebäude an den Strassen verloren. Ein weiteres Problem das ich nicht berücksichtigt hatte war dass manche öffentlichen Gebäude wie das Rathaus, Polizei und so weiter ausgebaut werden können. Dazu benötigt man aber Platz den ich nicht immer hatte, insbesondere beim Rathaus das ich direkt neben die Schienen gestellt hatte. Außerdem lernte ich dass die Gebäudegröße durch die Strassen begrenzt werden und an einer kleinen Nebenstrasse nie ein Hochhaus stehen wird - und Hochhäuser sind aufgrund der hohen Bewohnerdichte das Spielziel.

Also fing ich eine neue Region an. Dort begann ich dann gleich mit größeren Strassen, das führte dann aber dazu dass mir das Geld ausging. Ich hätte zwar einen Kredit aufnehmen können, entschied mich dann aber erneut für eine neue Stadt weil mir die Karte nicht gefiel.

Apropos Karte: Jede Region hat vorgefertigte Plätze für die Städte. Ich weiß nicht ob deren Inhalte zufällig oder fest sind, es sieht aber alles relativ unflexibel aus. Ich fürchte hier sieht EA/Maxis eine weitere Einnahmequelle und wird später neue Regionen für teures Geld verkaufen wollen. Die Stadtplätze sind auch ziemlich klein; die dritte Stadt die ich angefangen hatte füllte nach drei bis vier Stunden Spielzeit schon alles komplett aus. Das Spiel bot mir dann an eine zweite Stadt in meiner Region zu gründen, hängte sich bei der Auswahl der Plätze dann aber auf und als ich die Stadt später wieder öffnete fehlten die letzten Änderungen.

Da fiel es mir besonders auf dass es eigentlich kein Speichern und Laden mehr gibt. Hat man einen Fehler bei der Platzierung gemacht bleibt nur das Abreissen und neu bauen was ziemlich nervt. Besonders bei teureren Gebäuden oder bei Erweiterungen die aus Platzgründen nicht gebaut werden können würde ich gerne sagen können "ok, neu laden, Gebäude zwei Pixel weiter vorne bauen". Selbstverständlich gibt es auch kein "Undo", das ist besonders beim Strassenbau sehr lästig. Oft hatte ich eine Strasse gebaut, konnte dann aber den Anschluß nicht vollbringen weil er zu nahe an einer anderen Kreuzung war. Es gibt keine Möglichkeit zu sagen "Hmm, macht es Sinn dieses teure Gebäude zu bauen?" ohne es zu versuchen und das Geld los zu sein. Die Abhängigkeit von den Servern bedingt auch dass bei deren Absturz alles verloren sein kann was man getan hat.

Irgendwann erinnerte ich mich daran dass ich diese Stadt gewählt hatte weil sie viel Kohle und Öl hat. Diese werden mit Spezialgebäuden gefördert die in einem separaten Menü sitzen und mir deswegen lange nicht aufgefallen waren. Da gerade der Strom knapp wurde und ich nicht wusste ob das am Wachstum oder daran lag dass ich nur Windkraft zur Stromerzeugung nutzte beschloss ich ein Ölkraftwerk und die entsprechende Förderindustrie zu bauen. Kohle war übrigens trotz der Regionsinformation nicht zu finden, vielleicht bedeutet das Zeichen "Hohe Chance auf Kohle".

Hier fehlte mir wieder die Information. Raffinierien und ähnliche weiterverarbeitende Gebäude waren zwar vorhanden, aber gesperrt. Irgendwann sagte mir mein Ölbohrturm "Hey, die Lager sind voll, baue neue, oder mehr Öltransporter!". Beim Ölturm kann ich aber keine Lager bauen, und mehr LKWs half nicht. Inzwischen habe ich gelesen dass ich den Handelsposten wohl auf "Ölexport" hätte umstellen müssen, und vermutlich kann ich dort auch die Lager bauen.

Im Prinzip ist alles recht nett und einfach, aber wie schon gesagt machen viele Dinge für mich keinen Sinn. So kann man einen Busbahnhof bauen und Bushaltestellen verteilen. Dies erhöht wiederum den Grundstückswert. Allerdings sah ich danach einige Denkblasen die sich über die zu vollen Busse beschwerten - die Anzeige am Busbahnhof war aber grün und es wurden auch nur wenige Passagiere befördert. Nachkauf weiterer Busse änderte erst einmal gar nichts. Das Gleiche passierte mit der Straßenbahn. Überhaupt - wenn die kleinen Bus-Objekte das tatsächliche Verhalten der Busse angibt weiß ich nicht ob es Sinn macht Busse überhaupt einzusetzen, denn diese verlassen das Depot fast gleichzeitig, fahren fast die gleiche Route ab und produzieren ständig kleine Bus-Staus. Selbst Routen vergeben oder sagen "fahrt bevorzugt Viertel X an" geht nicht.

Das ganze Spiel ist sehr auf Kooperation zwischen den verschiedenen Städten einer Region ausgelegt. Es gibt sehr wenig Platz zum Ausbreiten, und manche Dinge sind lokal beschränkt. So benötige ich zum Bau eines Flughafens oder Bahnhofs eine Erweiterung des Rathauses. Um Recyclinghöfe zu bauen eine andere. Insgesamt gibt es vier oder fünf Erweiterungen, und bislang hatte ich nur Platz zwei davon anzubauen.
Eine zweite und/oder dritte Stadt in der Region ist also notwendig. Allerdings hat sich in den fünf Stunden Spielzeit bisher niemand in meiner Region niedergelassen - soll ich also alles selbst machen?

Es ist noch etwas früh zu sagen ob das Geld für die Katz' war oder nicht, aber bislang vertrete ich den Standpunkt "Würde das Spiel nicht noch einmal kaufen". Speziell nervt mich die Marketingtaktik dass Teile des Spiels bereits verfügbar sind, aber extra verkauft werden. Ich kann das bei günstigen Spielen verstehen, aber SC5 ist mit 59 Euro verdammt teuer. Da ist es schon eine Unverschämtheit für kleine optische Gimmicks gleich noch einmal 30 Euro zu verlagen. Dafür bekomme ich anderswo schon ein ganzes Spiel!
Ich fürchte auch dass Erweiterungen wie neue Gebäude und neue Regionen nur gegen extra Geld verfügbar sein werden, nicht wie früher wo die "Sim"-Spiele eine riesige Mod-Gemeinde hatten. Es hat schon angefangen mit den Länder-Paketen, und wer weiß wo Maxis aufhört. Ich muß mir mal den Sims-3-Store anschauen, vermutlich wird die Planung ähnlich sein mir Geld aus der Tasche zu ziehen.

Nachtrag: Probleme mit der Entschuldigung

Aufgrund der ständigen Server-Abstürze zu Beginn des Spiels hat EA beschlossen allen Käufern die "Sim City" bis zum 18.3. registiert hatten ein kostenloses Spiel zu schenken. Es handelte sich dabei sogar nicht einmal um irgendwelchen Ramsch, sondern eine Auswahl aus (ich glaube) acht ein bis zwei Jahre alten Spielen wie Battlefield 3 die im EA-Store noch um die 15€ kosten. Allerdings waren drei irgendwelcher Kinderkram, interessant waren eigentlich nur zwei. Leider sind diese Spiele ab 18 Jahren und der EA Store hat offenbar einen Bug, denn als ich BF3 auswählte sagte er mir dass ich aufgrund des Jugendschutzgesetzes gezwungen sei das Spiel zwischen 23 und 6 Uhr herunter zu laden. Und das egal zu welcher Uhrzeit ich das versuchte.

Äh, was? Was soll der Müll sein? Entweder bin ich volljährig und kann das Spiel egal wann kaufen, oder ich bin minderjährig und es ist illegal es mir zu egal welcher Zeit zu verkaufen. Dass hier ein Gesetz als faule Ausrede für dummes Verhalten herangezogen wird nervt mich so sehr dass ich mich aufmache um im EA Forum zu fragen was der Dreck denn solle. Dazu muß ich mich an etwa siebzig verschiedenen Stellen anmelden, Mails beantworten nur um irgendwann eine Nachricht schreiben zu dürfen.

Nach einiger Zeit antwortet ein EA Mitarbeiter aus China dass das eben so Gesetz sei. Er kennt wohl die deutschen Gesetze besser als ein Deutscher (und die Seite gesetze-im-internet.de). Tatsächlich ging es auch in der angegebenen Zeit nicht - vermutlich ist Serverzeit gemeint, aber es gibt keine Möglichkeit herauszufinden in welcher Zeitzone der Server steht. In der Zwischenzeit habe ich etwas gesucht und Berichte über die Meldung erhalten die von 2011 stammen. So lange existiert dieser Bug schon, und EA lügt seitdem über die Gründe.

Der Mitarbeiter aus China versuchte mich noch mit einigen Ausreden abzuspeisen, zeigte aber keine Anzeichen dafür irgend etwas zu bedauern oder den Fehler zu beheben.

Da die Geschenkaktion zeitlich begrenzt ist und der Bug bis zu deren Ende nicht behoben war habe ich dann eben ein Spiel heruntergeladen das ich eigentlich nicht wollte: "Need for Speed: Most Wanted", ein Spiel in dem es anscheinend darum geht durch rowdyhaftes Fahren und wiederholtes Ausführen der Straftat "gefährlichen Eingriff in den Strassenverkehr" so kriminell wie möglich zu werden.

Danke, EA-Jugendschutz!

Nachtrag 2019:

Es wurden im Laufe der Zeit viele Probleme behoben, aber die Grundproblematik wie fehlendes Undo und Speichern meines Wissens nicht. Ich habe das Spiel ein paar Mal gespielt, aber ich denke nicht dass es mehr als zehn Mal waren. 

Erweiterungen habe ich dazu nie gekauft und derzeit ist es auch nicht bei mir installiert.

Aber "Cities: Skylines" ist toll!

Star Citizen - allererster Eindruck

Star Citizen - erster Eindruck von der Alpha 1.3.0

Es ist Mitte 2015 und Star Citizen bietet an das Spiel kostenlos zu testen.

Nachdem ich mich für einen Test von Star Citizen eingetragen habe installierte ich das Spiel am Donnerstag während ich im Training war. Es war ein Download von 30GB, aber es ging ziemlich fix.

So konnte ich nach dem Tauchtraining gleich mal erste Eindrücke sammeln.

Das Laden dauert verhältnismäßig lange, ich habe erst später mitgestoppt, aber der gemessene Teil lag bei über zwei Minuten. Leider traten Teile dieser Ladezeiten später auch wieder auf, zum Beispiel nachdem ich eine Trainingsmission erneut starten musste. Hier starrte ich auch wieder 2 1/2 Minuten auf einen Schirm der nur "Loading" sagte - um den gleichen Raumbereich zu laden in dem ich schon war.

Aber fangen wir vorne an. 

Hangar im ÜberblickNach dem Laden stand ich im Hangar. Keine Charaktererzeugung, keine Einleitung, nichts. Einfach ein großer, sehr detaillierter Raum in dem unmotiviert diverse Raumschiffe standen. Gehen erfolgt mit den üblichen Tasten WASD, Rennen mit Shift, Springen mit Leertaste. Ob ein Joystick etwas bringt habe ich nicht getestet.

Es gibt mehrere Räume, alle voll mit den verschiedensten Raumschiffen. Im Hangar herumzulaufen war jedoch auf meinem etwas älteren System ziemlich ruckelig, je nachdem was ich gerade sehen konnte. Besonders als ich in einen Nebenraum ging in dem anscheinend größere Schiffe stehen dauerte es immer zwei bis fünf Sekunden bis sich das Bild aufbaute. Laufen machte dort nicht wirklich Spaß bis ich mich zur Wand hin drehte und den Raum wieder verließ.

Unmotiviertes "Use"Die kleineren Schiffe konnte ich jedoch anschauen und untersuchen, ein paar davon sogar betreten. Allerdings ist das etwas schwierig denn die Zugangspunkte sind nicht eindeutig gekennzeichnet. Nur wenn man an der richtigen Stelle steht und teilweise auch an die richtige Stelle schaut erscheint ein Text "Use" und man kann mit der Taste "F" einsteigen. Das habe ich aber nur herausgefunden indem ich wild über die Tastatur geschruppt habe. Viele der Schiffe scheinen nur Dekoration zu sein, oder ich habe den Einstiegspunkt nicht gefunden.
Nachtrag: es scheint tatsächlich das Letztere zu sein, zum Beispiel konnte ich später die "Cutlass" betreten nachdem ich an einem Landebein einen gut getarnten Türöffner gefunden hatte.

Wenn man dann aber die Tür gefunden hat ist das richtig toll gemacht. In einer schönen Animation klappt eine Leiter aus, eine Tür oder das Cockpit öffnet sich und man kann das Schiff betreten bzw. klettert die Leiter hoch. In manchen Schiffen kann man herumlaufen, in den Jägern sitzt man direkt im Cockpit und hat nicht allzu viel Bewegungsfreiheit. Aber das Gefühl ein Schiff zu betreten ist schon sehr schön. Ob das allerdings nach dem hundertsten Mal (oder in einem Gefecht) immer noch so toll ist wage ich zu bezweifeln.

Im geparkten SchiffLeider gab es in dem einen etwas größeren Schiff (Nachtrag: ein 300er von Origin) außer dem Pilotensitz und dem Ausgang keine Objekte mit denen man etwas anfangen kann. Man sieht zwar einige Bildschirme und Gimmicks, diese haben aber keine Funktion. Dadurch wirkte das Raumschiff etwas unglaubwürdig, eben wie eine Erweiterung der Landschaft statt eines funktionierenden Fahrzeugs. Es wäre allerdings auch etwas viel erwartet ein funktionsfähiges Handschuhfach oder eine Klimaanlage zu finden. Vielleicht haben das ja die größeren Schiffe und sind deswegen so resourcenintensiv.

 

Walkway im Hangar vom Typ "SelfLand"Nachdem ich den Pilotensitz angewählt hatte spielte auch eine Animation ab - der Sitz dreht sich, ich setze mich, der Sitz dreht sich wieder zurück, diverse Checks werden ausgeführt bzw mein Avatar blickt verschiedene Instrumente an - beim ersten Mal ganz nett, aber ich fürchte nach ein paar Mal wird das langweilig und dauert recht lange. Es hatte auch keines der Instrumente eine Funktion, und die F-Taste veranlasste mich dazu den Sitz wieder zu verlassen - komplett mit der Animationssequenz rückwärts. Also musste ich mich wieder setzen, und das Warten begann von vorn. Ich hoffe dass man diese Animation irgendwann abschalten kann.

Danach erkundete ich den Hangar noch etwas und verlief mich auf den Laufstegen der oberen Ebene - bzw., die einzige Möglichkeit diese zu verlassen sind von oben recht schwer zu erkennende Fahrstühle - über das Geländer springen ließ mich das Programm nicht. Bis ich wieder auf dem Boden der Tatsachen zurück war verging einige Zeit, insbesondere da ich aus der erhöhten Position auch einen guten Blick auf die komplexeren Raumschiffe - und den dazugehörigen Einbruch in der Framerate hatte.

Aber nach einiger Zeit fand ich endlich was ich gesucht hatte: die VR-Station die Zugang zu "Arena Commander", dem Flugmodul bietet.

 


 

Erster Flug


RaumjaegerANach wieder zwei bis drei Minuten Ladezeit befinde ich mich wieder in einem Hangar, aber diesmal schnauzt mich ein NPC an ich solle gefälligst zu ihm kommen. Danach werde ich in ein Raumschiff beordert - alles relativ unwirsch. Soll vermutlich irgend ein Militär darstellen, mich hat es jedenfalls gestört.

Hier folgen dann auch die ersten Erklärungen welche Tasten zu drücken und was zu tun ist. Ganz klar ist es zwar immer noch nicht und ich ernte viel unwirsche Kritik vom NPC weil ich zum Beispiel darauf warte dass sich das Tor vor mir öffnet, in Wirklichkeit aber ein Tor über mir offen steht. Aber na ja, nach etwas ungeschicktem Herumgezappel meinerseits befinde ich mich tatsächlich im All.

Es sieht sehr spektakulär aus und reagiert auch schön flüssig obwohl der Himmel voll ist vor Asteroiden und anderem Gedöhns. Nach einiger Zeit, einigen Übungen und etwas Hin- und Herfliegen wird eine Zieldarstellungsdrone auf mich losgelassen und ich lerne den Kampf.

 

Training - Dronen jagenZuerst reagierte die Maus extrem empfindlich und ich schoss ständig über das Ziel hinaus. Mit der Zeit habe ich mich aber daran gewöhnt und konnte einigermaßen auf die Drone zufliegen und sie bekämpfen. Anders als bei Elite Dangerous ist das Cockpit lediglich Dekoration, keines der Elemente scheint eine Funktion zu haben. Aber die Maus wird ja auch zum Fliegen benötigt - vielleicht kann man bei Nutzung eines Joysticks etwas mit der Maus bewirken - ich glaube es aber nicht so sehr.

Nach der Zerstörung der ersten griff eine zweite Drone an uScrollrad Nicht Empfehlenswertnd ich lernte den Umgang mit Abwehrsystemen und Raketen. Oder - hätte das theoretisch lernen sollen, denn der Abschuss der Raketen gelang mir irgendwann nicht mehr. Die Maustaste 3 die dafür zuständig ist ist bei mir das Scrollrad, und vermutlich wurde der für den Abschuss notwendige lange Klick durch das Rad oder die Mausbewegung immer wieder unterbrochen. Da das Tutorial auch meine anderen Waffen abgeschaltet hatte versuchte ich eine gefühlte Ewigkeit die Drone zu zerstören - ohne Erfolg.

Am Tag drauf versuchte ich es erneut, diesmal hatte ich die Bedienung der Raketen auf die Tastatur gelegt. Damit ging es dann erheblich besser, aber irgendwann hörte die Drone auf Schaden zu nehmen. Nach geraumer Zeit gab ich auf und verlies das Spiel, denn das Modul "Star Marine" das auch im Simulator anwählbar zu sein scheint ist ausgegraut.

 

Fazit:

Optisch ist Star Citizen sehr beeindruckend, der Raumkampf ist allerdings nicht so ganz nach meinem Geschmack. Das liegt allerdings sicherlich daran dass sehr viele Anzeigen im Display erscheinen die mir nichts sagen - also vermutlich eine reine Übungssache.

Mein PC ist allerdings schon schwer an der Grenze, besonders im Hangar. Gefühlt war der zweite Durchlauf jedoch etwas flüssiger, eventuell mussten noch Daten heruntergeladen werden.

GeldInsgesamt ein Spiel das mir richtig gut gefallen könnte, aber das Spielprinzip ist doch schwer auf "Pay To Win" ausgelegt - ja, ich weiß, alle sagen das ist es nicht, aber gibt es EIN einziges Spiel das sagt "Ja, wir sind ein Pay-To-Win-Titel" ? Es ist einfach so dass man hier mit Geld bessere Raumschiffe und Ausrüstung dafür kaufen kann.

Ich hätte noch nicht einmal ein großes Problem damit für den Zugang zu besseren Dingen zu zahlen, aber die Preispolitik ist jenseits von gut und böse. Ein - gefühlt mittelprächtiges - Raumschiff kostet schnell 100€, und nach oben sind scheinbar keine Grenzen gesetzt.

Ganz abgesehen von der Höhe der Preise fühle ich mich auch irritiert von der Darstellung die ich auf den Seiten von RSI und CIG sehe. Hier ist nur "Kauf Kauf Kauf", "Neue Schiffe, neue Extras" zu sehen - das Spiel kommt mir mehr wie eine Erweiterung des Onlineshops vor.
Und das stimmt mich etwas bedenklich, denn wenn das Spiel den Online-Verkauf fördern soll steht zu befürchten dass auch die Spielinhalte so ausgelegt werden dass das Ausgeben von echtem Geld der beste und einfachste Weg ist.

 

Ja, man kann alle Gegenstände auch durch Arbeit im Spiel erwerben, aber die Gefahr ist dann eben dass durch das Spieldesign der Erwerb von Spielwährung in stupide Arbeit ausartet. Und ich will spielen, nicht stumpfe Arbeiten erledigen um Geld zu verdienen - das passiert im Leben schon oft genug.

Andererseits ist es auch bei EVE möglich Einsatz von Echtgeld praktisch alles zu kaufen - bei CCP oder Amazon kann man Gegenstände kaufen die man im Spiel für Spielwährung weiterverkaufen kann. Das hat dem Spiel bisher meiner Meinung nicht zu sehr geschadet.

EVE war allerdings schon fertig bevor die legale Möglichkeit Echtgeld ins Spiel einzubringen etabliert wurde, Star Citizen wird vor dem Hintergrund des Onlineshops entwickelt. Ob das dann zu einem Spiel führt in dem die Entwickler das Ausgeben von Echtgeld forcieren wollen wie bei vielen "Free-To-Play" Titeln wird die Zeit wird zeigen.

Star Citizen Ende 2023 - das nächste Sternensystem ist nahe

Im Oktober fand das alljährliche Fest "Citizencon" statt bei dem CIG die neuesten Entwicklungen im Spiel vorstellt und mit neuen Schiffen viel Geld verdienen will.

Die Inhalte der Citzencon 2023

"Star Engine"

Das erste Event sah eher nach einer Werbung für andere Spielehersteller aus: lang und ausführlich wurde die "Star Engine" vorgestellt. Das ist die stark modifizierte und erweiterte CryEngine bzw Amazon Lumberyard, was auch immer man darin sehen will.

Mein Gedanke war "will CIG die Engine an andere Hersteller lizensieren?" was meiner Meinung nach eine gute Idee wäre. Nicht nur dass CIG durch die Gebühren mehr Geld verdienen würde, wir als Spieler hätten auch den Vorteil dass weitere - hoffentlich tolle - Spiele diese großartige Engine benutzen würden.

Leider wurde das später dementiert. Zu aufwendig wäre es den Code und die Dokumentation in einen Zustand zu bringen der es anderen Entwicklern erlaubt damit arbeiten zu können.

Schiffe und deren Wartung

Danach wurde vorgestellt wie sich CIG die Zukunft von größeren Schiffen vorstellt. Durch Kämpfe, aber auch normale Abnutzung sollen die Komponenten des Schiffes nach und nach schlechter werden. Schiffen mit dedizierten Bordingenieuren soll es möglich sein diese wieder zu reparieren oder auszutauschen.

Auch soll es den Spielern möglich sein mehr Leistung aus den Komponenten zu gewinnen, denn die Schiffe sollen wohl so entworfen werden dass die Leistung nicht ausreicht um den Bedarf zu decken - meiner Meinung nach eine dumme Idee. Verglichen mit einem Auto wäre das etwa so: "Leider ist es nicht möglich die Klimaanlage und die Scheinwerfer gleichzeitig zu betreiben, denn das überfordert die Lichtmaschine".

Leider bedeutet das "Reparieren" wieder "ich schieße einen Laser auf ein Ziel", dieses Mal ein blauer Strahl. Aus den Animationen die vor einigen Jahren gezeigt wurden wo ein NPC Bausteine von Komponenten austauschte ist leider nichts geworden.

Das ist leider nicht ganz das interessante Spielerlebnis das ich mir erhofft hatte, aber es ist einmal ein Anfang. 

Server Meshing

Sehr überraschend war dass eine funktionierende Version von Server Meshing vorgestellt wurde - und zwar auf einem detaillierteren Masstab als ich es gedacht hatte. So wurde ein einzelner Raum von drei Servern verwaltet und es war überhaupt kein Problem mit Objekten auf einem benachbarten Server zu interagieren.

Wenn das auf einem so kleinen Maßstab funktioniert kann die Vision von Star Citizen "eine große Welt" tatsächlich Realität werden. Man kann dann das Universum in beliebig kleine Teile schneiden und bei Bedarf neue Server hinzuziehen. Ich stelle mir das so vor dass pro Zimmer eine VM läuft und diese dynamisch zwischen verschiedenen physischen Servern verschoben werden können. Ist ein Server überlastet startet man einen weiteren und schon steht mehr Rechenleistung zur Verfügung.

Damit wird die Kapazität nur noch eine Preisfrage, denn diese Server (derzeit von Amazon) wollen ja auch bezahlt werden.

Basenbau

Ein kurzes Video sprach den Bau von eigenen Basen an. Leider war es nur sehr oberflächlich und mehr auf die Optik denn auf Fakten fokussiert, aber es war schön zu sehen dass das Konzept nicht vergessen wurde.

Leider erscheinen die einzelnen Bauwerke einfach ohne besondere Interaktion. Das kann schon "Cities: Skylines" besser wo unter Gerüsten eine kleine Animation abgespielt wird die den Bau realistischer aussehen lässt. Manche Gebäude sehen aus als ob sie Rohstoffe abbauen. Es wurde nichts angesprochen was die Verteidigung dieser Basen angeht, ein Punkt der schon bei EVE Online große Eingriffe in die Mechanik erforderte.

Positiv überrascht war ich davon dass auch die "Galaxy" fähig sein wird Basen zu bauen - vermutlich durch ein separates Modul. Ich hatte zwar nicht vor mich auf eine planetare Basis zu beschränken, aber wer weiß, vielleicht ist es ja doch einen Versuch wert.

Neue Schiffe

  • Cutter Scout

    Eine Variante des Drake Cutters ist sofort verfügbar, 
  • Zeus II Serie

    Die "Zeus" war das erste Schiff mit einem Sprungantrieb, und die "Zeus II" soll an diese erinnern obwohl sie außer dem Namen nicht viel mit dem alten Schiff gemeinsam hat. Die Größe liegt irgendwo im Bereich einer Cutlass oder 400i. Es gibt eine Erkundungs-, eine Fracht- und eine Kampfvariante, letztere mit EMP und Quantendämpfer.

Squadron 42

Die größte Neuerung war dass Squadron 42 als "feature complete" bezeichnet wurde. Das bedeutet dass alles was implementiert werden sollte programmiert ist und nun "nur" die Feinarbeiten gemacht werden müssen. Debuggen, Fehlersuche, Optimierungen. Das bedeutet nicht dass SQ42 demnächst erscheint, aber ein Ende ist schon mal in Sicht.

Das Video dazu war auf alle Fälle sehr beeindruckend und zeigte eine Vielzahl an Missionen mit einigen Mechaniken die es im Spiel derzeit noch nicht gibt. So musste man eine Plattform mit zusätzlichen Gewichten belasten um sie abzusenken. Wenn solche Spielchen auch im Server-Universum möglich sind kann das eine sehr interessante Erfahrung werden.

Pyro am Horizont

Besucher der Citizencon konnten bereits eine frühe Version von Pyro spielen, und Anfang November wurde diese auch für weitere Tester freigeschaltet. Leider wird es vorerst nicht möglich sein zwischen den Systemen zu reisen, derzeit ist eine eigene Installation notwendig. Auch später wird wohl eine Wahl aus dem Hauptmenü notwendig sein.

Das System ist optisch sehr ansprechend, aber es folgt leider mal wieder der CIG-Philosophie "nur die UEE darf hübsche Stationen haben". Die Raumstationen sind voller Müll und überall gibt es offene Feuer als ob es überhaupt kein Problem wäre den Sauerstoff im wahrsten Sinne des Wortes zu verheizen. Ja, die meisten Personen in Pyro sind Kriminelle, aber sind alle Dreckschweine und Verschwender?
Ganz abgesehen davon dass es überlebenswichtig ist seine Station halbwegs sauber zu halten um Reparaturen zu erleichtern und Probleme frühzeitig erkennen zu können. Selbst die "Citizens of Pyro", eine Organisation die das Leben in Pyro verbessern will, lebt in einem absoluten Dreckstall.

Die Missionen sind bisher auch Varianten der Missionen in Stanton, ich habe dort nichts Neues gesehen.

 

Star Citizen Anfang 2023

(ein etwas älterer Artikel den ich vergessen habe freizugeben)

Anfang März 2023 erschien endlich der lange erwartete und häufig verschobene Patch 3.18. Was brachte dieser?

Zunächst einmal Chaos

Obwohl der Patch lange getestet wurde war das Deployment ein Desaster. Login-Schlangen mit einer projezierten Wartezeit in JAHREN, Verbindungsabbrüche, versagende Terminals... alles was man sich vorstellen konnte passierte auch.


Dass dennoch einige Änderungen eingebaut wurden beschreibe ich unter

Neuerungen

Star Citizen: die Müllabfuhr

Die größte Neuerung war zweifellos PES, das "Persistent Entity Streaming" welches die Straße nach Pyro öffnen würde... oder auch nicht, denn was PES eigentlich bringt ist dass Dinge die man irgendwo im Universum ablegt so lange dort liegen bleiben bis sie jemand entfernt. Meiner Meinung nach erhöht das die Last die auf den Servern liegt, denn wenn man vorher eine Getränkedose ablegte verschwand sie. Nun muss der Server speichern wo und wie sie ist und irgendwann einmal entscheiden sie zu entfernen.
Aber immerhin, diese Speicherebene kann vermutlich eingesetzt werden um unterschiedliche Server darüber zu informieren was wo liegt und vereinfacht so die Vernetzung.

Fracht ist nun real

Fracht ist nun nicht mehr einfach ein grafischer Effekt sondern besteht aus einzelnen Containern die man mit Traktorstrahlen bewegen kann.

Das freut besonders die Piraten, denn nun gibt es einen echten Grund ein Frachtschiff zu zerstören: die Container können eingesammelt und verkauft werden. Es ist aber sehr mühsam. 

Recycling bzw. Salvage

Schiffe, bzw. deren Hülle können nun verwertet werden wenn man entweder einen neuen Kopf für das Multitool oder ein spezielles Schiff, die Vulture verwendet. Es ist mal wieder die Mechanik "schieße mit einem Laser auf das Ziel", aber immerhin, ein neuer Berufszweig.

Außer der Fracht wurden auch Waffen abnehmbar gemacht, man kann also von Wracks die Bewaffnung abmontieren. Leider sind sie nur kompliziert an eigene Schiffe anzubauen denn sie wandern nicht automatisch ins Stations-Inventory.

Neue Schiffe

  • Drake Vulture

    Die Vulture ist das Schiff zum Verwerten von Wracks. Ähnlich wie beim Bergbau schießt man mit Strahlen auf ein Ziel dessen Schilde nicht mehr aktiv sein dürfen, und dessen Hülle wird dann aufgesaugt und in Container verpackt die dann verkauft werden können.
    Leider muss man nach dem Füllen von zwei Containern immer in den Frachtraum rennen und die Ausgabemechanik frei machen, das ist ziemlich lästig und erfordert eigentlich eine zweite Person.
    Zusätzlich wurden noch Missionen eingeführt die gegen Bezahlung die Position von Schiffswracks liefern. 

     

  • Scorpius Antares

    Eine ganz besondere Idee hatte CIG für die Besitzer der Mantis, Cutlass Blue und aller Schiffe mit einem EMP. Bisher wurden diese einigermaßen balanciert dass sie nur schwache Bewaffnung hatten oder die Leistung des Spezialmoduls nicht allzu hoch war.
    Das wurde von CIG unterminiert indem einer der aktuell stärksten Jäger gleich BEIDE Geräte erhielt: einen EMP und ein Gerät das die Flucht verhindert. Das wurde ausgeglichen indem man die Kontrolle über diese Geräte dem Copiloten gab - der sonst nichts weiter zu tun hat als diese beiden Knöpfe zu drücken.

Umgestaltung des Kampfsystems ... mal wieder?

Auch 2023 sollte das Raumkampfsystem verbessert werden. Gemerkt hat man aber nicht wirklich viel. Ja, das habe ich exakt so von 2022 kopiert.

Zumindest was die NPCs angeht merke ich keinen Unterschied. Sie rasen immer noch direkt auf den Spieler zu, feuern und drehen dann um und wiederholen das Ganze. Eigentlich wollte CIG das ändern, hat das aber offenbar den NPCs nicht gesagt,

Handel

Der Handel ist unverändert unspielbar. Bis auf wenige Ausnahmen (deren Gewinn kaum die Spritkosten deckt) sind die Waren so schnell verkauft dass man länger wartet als fliegt.
Dafür wurde angekündigt dass in Zukunft der Handel NOCH langsamer ablaufen wird, nämlich durch ein System bei dem die Ladung durch physische Gegenstände dargestellt werden wird. Die erste Variante dieses Systems wird wohl nur durch einen Ladebalken dargestellt werden, aber das ist nur der Übergang. Bisher war Fracht streng genommen Teil des Schiffes und konnte nicht entfernt werden, in Zukunft sollen Container ... irgendwo erscheinen und man muss sie selbst ins Schiff bringen. Oder andere Spieler und NPCs anheuern um das zu tun.
Nicht nur dass das wahnsinnig langweilig klingt, es gehören auch jede Menge Funktionen dazu um das Ganze auch nur grob einsetzbar zu machen. Die existierenden Bodenstationen haben keinerlei Unterstützung für Fracht, und wie wird es der Umgang mit Dieben sein? Derzeit ist um die meisten Stationen eine Zone in der Kampf nicht möglich ist, heißt das dass sich der Eigentümer der Fracht nicht gegen Diebe wehren kann? Oder wird diese Zone abgeschaltet und Tür und Tor für "Piraterie" geöffnet? Beides stellt viel Arbeit für CIG dar, und der Fortschritt ist schon jetzt extrem langsam.

Jumptown

Sehr stolz ist CIG auf das Event "Jumptown". Es ist nach einem Drogenlabor benannt an dem man sehr viel Profit machen konnte und das darum immer wieder das Zentrum von Spielergefechten war. Die programmatisch unterstützte Kopie dieser Ereignisse ist ... verbesserungsfähig. Die Story ist dass ein Stützpunkt in regelmäßigen Abständen Drogenpakete produziert, diese kann man an einer Station verkaufen. Für die gesetzestreuen Spieler wird das Ganze als "beschlagnahmen" bezeichnet.

Selbst im Fall dass man nicht gestört wird ist dieses "Event" eine Geduldsprobe die es erfordert massenweise Kisten einzeln durch Türen und Luftschleusen zu befördern. Das allein ist schon sehr nervig und macht mir nicht viel Mut auf das "neue" Frachtsystem. Aber wenigstens sind die Profite sehr gut - pro Kiste mehrere tausend aUEC (ich glaube über 20.000, bin aber nicht mehr sicher).

Da aber der gesamte Server erfährt dass die Station aktiv ist sammeln sich schnell die Fans von PvP (und Spieler die einfach gerne andere Spieler töten) an dieser Station und richten das eine oder andere Blutbad an. Ein besonderes Problem ist es dass die "Verteidiger" wenig Optionen haben. Die Schiffe müssen vor der Station geparkt werden und sind ein leichtes Ziel für Angreifer, und dank der Bombe des A2 reicht ein einziger Überflug um praktisch alles zu vernichten. Gleichzeitig hat die Station auch nur einen einzigen Eingang was Hinterhalte sehr erleichtert. Insgesamt ist es mehr Low-Effort-Hype als ein echtes Event.

Siege of Orison

Das letzte Event ist in der Tat etwas Neues und angemessen gigantisch. Piraten haben ein Fest auf Orison überfallen und wollen... öhhh, böse sein? Keine Ahnung was deren Ziel ist, aber irgendwo gibt es bestimmt eines.

Schauplatz sind ein halbes Dutzend (ok, vier) verschiedene Plattformen bei Orison, und hier gibt es wirklich verschiedene Dinge die getan werden müssen. Bosse sollen bekämpft werden, Codes gesucht, Flugabwehr ausgeschaltet... es ist alles Mögliche dabei. Leider zieht sich die Geschichte unter Umständen über Stunden hin, und die Bezahlung erfolgte anfangs erst am Schluß. Oft ging mir die Zeit aus oder mein Spiel stürzte ab, und dann bekommt man auch keine Belohnung. Inzwischen ist das wohl etwas verbessert worden, aber da hatte ich schon das Interesse verloren.

Trotz aller Größe und der großartigen Kulisse die der Gasgigant bietet ist die Mission im Wesentlichen nur eine lange Schießerei. Die Feind erscheinen an festen Punkten die man schnell lernt, und sie erscheinen auch immer wieder und wieder - auch hinter den Spielern.

Leider ist die Bezahlung der Aufgabe nicht angemessen. Durch Kopfgeldjagd oder Bunkermissionen lässt sich schneller Geld verdienen, und nachdem der Neuigkeitsfaktor nachgelassen hatte ließ die Beteiligung an diesem Event stark nach - und das macht die Geschichte noch zeitraubender.

Squadron 42

Anfang Oktober kam einmal wieder eine Mail über die Fortschritte in der Einzelspielerkampagne SQ42. Der erste Punkt war ein Lob wie toll doch nun die Animationen sind mit denen die NPCs das Essen, Schlange stehen und Boden wischen(!) simulieren. Ich hoffe das war nur der erste Punkt weil die Überschriften alphabetisch sortiert sind...

Es wird viel beschrieben und oft wird gesagt "die letzten ... wurden ..." - es klingt so als ob man schon relativ weit wäre. Allerdings wurde das immer wieder gesagt, und es kam immer wieder etwas dazwischen. Und in der Multiplayerumgebung soll das Flugsystem noch einmal überarbeitet werden, das wird sicherlich auch Auswirkungen auf SQ42 haben.

Fazit

Das Ausweiden von Schiffen war überraschend entspannend, aber ansonsten gab es mehr Probleme als neue Features.

Es macht immer noch Spaß zu spielen, aber es fehlt endlich einmal etwas Neues dass wieder Abwechslung ins Spiel bringt.

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Star Citizen ist ein theoretisch gewaltiges Spiel das aus der Feder des "Wing Commander"-Entwicklers Chris Roberts.

Es wurde durch Crowdfunding finanziert und hat ein für mich sehr fragwürdiges Bezahlungsmodell: jedes Raumschiff kostet extra echtes Geld. Es heißt zwar dass man sie auch mit Spielwährung kaufen kann, aber das Modell kennt man von vielen Free-To-Play-Spielen: theoretisch geht es, praktisch dauert es unendlich lange das notwendige Geld zu verdienen. Mal sehen wie es später im Spiel aussieht.

Trotz des unfertigen Zustandes macht es mir aber viel Spaß und ich möchte die Für und Wider darstellen damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt ob Star Citizen etwas für euch ist.

 

Zur Klarstellung: diese Seite steht in keinerlei Verbindung zu Cloud Imperium Games (CIG) oder Roberts Space Industries (RSI).
Die gezeigten Bilder habe ich im Spiel erstellt und das Copyright gehört vermutlich CIG oder RSI.