Erfahrungen mit dem Elegoo Mars

Anfang 2020 legte ich mir einen 3d-Drucker zu und möchte hier die ersten Erfahrungen teilen.

Erfahrungen mit dem Elegoo Mars 3d-Drucker

Da ich viel für die Modellbahn drucken will fiel meine Wahl auf den Elegoo Mars-Drucker der mit einem Resin arbeitet das unter UV-Bestrahlung aushärtet. Dieses Resin ist ein ziemlich übles Zeug das man nicht an die Hände bekommen sollte, und es lässt sich auch nicht mit Wasser wegwaschen - dazu benötigt man Reinigungsalkohol.

Das bedingt eine Menge an notwendigem Zubehör:

Zubehör

Abgesehen vom Drucker und diversen Flaschen des Resins benötigt man noch viel zum Schutz der Gesundheit und der Wohnung. Die Links sind "Affiliate-Links", d.h. wenn ihr darüber einkauft erhalte ich einen minimalen Bonus.

Zunächst einmal habe ich meinen Drucker auf ein billiges Plastiktablett gestellt, denn auch bei vorsichtigem Umgang mit dem Resin fällt gerne mal ein Tropfen daneben.

So drucke ich im Moment

Reinigungsalkohol oder Isopropanol kann man auch nicht genug haben. Sowohl zum Reinigen des Druckers und der Arbeitsfläche als auch zum Entfernen von überschüssigem Resin wird dieser in Unmengen verbraucht. Damit ich nicht jedesmal mit einem unhandlichen Kanister umgehen muss habe ich den Alkohol in Literflaschen gekauft, das war nur unwesentlich teurer. Inzwischen sind die Preise (vermutlich wegen Corona-Hamsterkäufen) heftig gestiegen - ich habe für 6l 17€ bezahlt. Theoretisch soll auch Spiritus gehen, das habe ich noch nicht ausprobiert. 

Inzwischen habe ich viel mit Spiritus gearbeitet der billiger und leichter zu bekommen ist. Bisher habe ich keinen Unterschied feststellen können.

Bei beiden soll man das Druckerzeugnis gut spülen bevor man es final aushärtet damit keine Rückstände zurückbleiben. 

Weil der Alkohol sehr stinkt ist eine echte Filtermaske empfehlenswert, und Einweg-Handschuhe zum Schutz vor Resin und Alkohol. Beides ist beim Drucker enthalten, aber nach wenigen Druckvorgängen benötigt man mehr.
Ein Vorteil der Einweghandschuhe gegenüber mehrfach verwendbaren Exemplaren ist dass man diese nicht putzen muss und auch noch gebrauchtes Material in die Handschuhe einwickeln kann so dass man sie sauber entsorgen kann. Da die Handschuhe ja Resin abbekommen werden könnten sie unbrauchbar werden wenn dieses Resin am Handschuh aushärtet, abgesehen davon verschmutzt dieses Resin die Teile die man reinigen will.

Dann benötigt man eine Menge Papier zum Reinigen und Unterlegen. Ich arbeite im Moment noch mit Küchenrollen, bin aber schon auf der Suche nach besseren Alternativen denn sie sagen relativ viel des Isopropanols auf. Im Moment habe ich eine dicke Schicht aus alter Zeitung und darauf zwei bis drei Lagen Küchenpapier das ich regelmäßig austausche.

Eine Box zum "Abstreifen" der Druckwerke macht Sinn, denn egal wie lange man sie abtropfen lässt, irgendwo hängt immer noch etwas nicht ausgehärtetes Resin in einem Winkel und spritzt beim Trennen des Druckwerks von der Platte. Ich habe hier eine Vorratsdose im Einsatz die ich mit Papier auslege.

Ein überraschend nützliches Teil ist ein verschließbarer Behälter für Gurken usw. Da er eine Gummidichtung hat schließt er absolut sicher und man kann durch kräftiges sein Werkstück darin wunderbar mit dem Reinigungsalkohol vermischen und das Resin auch aus der kleinsten Ritze spülen.
Ein netter Bonus ist das enthaltene Sieb mit dem man das Werkstück problemlos aus dem Alkohol entfernen kann.

 

Kaputter Plastikspatel Einen Metallspatel sowie diverse Plastikspatel. Beides liegt dem Drucker bei, aber der Plastikspatel ging sehr schnell kaputt.
Ich verwende den Metallspatel zum Trennen des Druckwerks von der Metallplatte. Der Plastikspatel wird eingesetzt wenn ich etwas vom FEP-Film abkratzen muss, etwa Fehldrucke. Das schadet dem Film weniger, ist aber immer noch recht brutal so dass ich hier nach einer besseren Option suche.

 

Ersatzfolien sollte man auch rechtzeitig bestellen. Meine war nach zwei Wochen so zerkratzt und unduchsichtig dass kein Druck mehr klappte. Eigentlich hieß es dass dem Drucker fünf Stück beiliegen würden, das war bei mir nicht der Fall. Die Folie die ich zuerst verwendet habe war extrem empfindlich und die Drucke mit ihr haben nicht funktioniert, aber das lag unter Umständen daran dass die Folie zu stark am Display haftete. Ich habe eine andere Folie bestellt, diese werde ich demnächst testen.

 

Einen großen Trichter sowie Filter zur Filterung von Sprühlack zum zurückgießen des Resins in die Flasche. Ich hatte mir einen Dauerfilter aus Metall besorgt, bin aber überhaupt nicht zufrieden damit. Er ist relativ klein so dass man nicht alles Resin hineingießen kann, und dann setzt sich das Gitter auch schnell zu so dass gar nichts mehr durchgeht.

Inzwischen verwende ich einen regulären Trichter in den ich Lacksiebe einlege. 

 

Eine UV-Lampe und ein (solar betriebener) Drehteller zum endgültigen Aushärten des Objektes. Beim Druck werden nur die ersten acht bis zehn Ebenen lange belichtet, die folgenden Ebenen werden deutlich kürzer belichtet. Deswegen sind diese oft noch etwas weich und nachgiebig und müssen nachgehärtet werden. Das geht sehr gut indem man sie einfach in die Sonne stellt, wenn das aber nicht möglich ist hilft eine UV-Lampe. Das verlinkte Exemplar bietet 30W und erreicht nicht ganz die erwünschte Wellenlänge von 405nm, hilft aber dennoch gut bei der finalen Aushärtung. Ob weniger Watt ausreichen würden kann ich nicht sagen, vermutlich ist es egal - aber der Preis war nur minimal geringer so dass ich die 30W-Version kaufte.
Der Drehteller hilft die Gegenstände von allen Seiten auszuhärten.

 

Allgemeines WerkzeugWeiterhin habe ich mir ein billiges Sieb und eine große Pinzette besorgt. Die Elektronikzange zum Abtrennen der Stützen liegt bei und ist, obwohl sie ein recht billiges Modell ist, absolut ausreichend.

 

Logischerweise werden weder Sieb noch Pinzette jemals wieder für Lebensmittel verwendet.