Roco Weichen (insbesondere die DKW) polarisieren

Polarisation der Weichen


Im Zweileitersystem hört man immer wieder dass es Sinn macht die Weichen zu polarisieren.


Um was geht es da, und wie macht man es?


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Sinn und Zweck


Beim Zweileitersystem sind die rechte und linke Schiene unterschiedliche Pole des Stromkreises, extrem vereinfacht gesagt kommt der Strom zum Beispiel von der linken Schiene in die Lok, wird dort verbraucht und verläßt sie durch die rechte Schiene wieder. Werden die beiden Schienen direkt verbunden kommt es zu einem Kurzschluß.


Bei einer Weiche kreuzen sich nun die beiden Gleise mit unterschiedlichen Polen (grün und blau) im Herzstück (rote Markierung). In den meisten Fällen ist das Herzstück stromlos. Auf dem Bild sieht man dass ein Kurzschluß durch kleine Lücken verhindert wird und das Herzstück keinen Strom führt.


Polarisieren


Das funktioniert wenn ein Zug schnell genug über das Herzstück fährt und dahinter wieder Strom bekommt, oder wenn der Zug an mehreren Stellen Strom aufnehmen kann so dass es nichts ausmacht wenn mal ein Kontakt keinen Strom liefert.


Bei langsamen Fahrten und kurzen Loks (besonders bei Rangierloks) kann es aber vorkommen dass die Lok genau auf dem Herzstück stehen bleibt. Für diese ist eine Polarisierung sinnvoll, denn dadurch wird das Herzstück wieder mit Strom versorgt.


Aber mit welchem Pol? Bei abzweigendem Zug muss das Herzstück mit dem grün dargestellten Pol versorgt werden, bei Geradeausfahrt mit dem blauen Pol. Es folgt dass man hier irgendeine Form von Schalter benötigt.


Normale Weichen


IPolarisierenPolem Prinzip ist die Polarisation bei Roco-Weichen mit Roco-Antrieben ganz einfach, es gibt aber unterschiedliche Weichentypen von Roco. Die besseren Weichen haben in den Schwellen drei kleine Kontakte in die man die Kabel für die Polarisation einstecken kann, andere haben keine solche Kontakte. Ich vermute dass es sich dabei um Weichen aus Startsets handelte die einfacher gestaltet wurden.


Am Antrieb gibt es ebenfalls drei solche Kontakte oberhalb der drei Zuleitungskabel (links oben im Bild). Die Leiterbahnen zu ihnen sind auf dem Bild aber leider nicht sichtbar.


RocoAntriebInnen


Die kleine Feder gehört zwischen die beiden Dorne in der Aussparung, dieser Antrieb war defekt und ich habe versucht ihn zu reparieren. Hier wird das einfache Prinzip aber deutlich. Der schwarze Arm oberhalb der Spulen wird durch die Magnete bewegt und drückt über die Feder die Kontaktzunge an den entsprechenden Pol. Die Zunge ist mit dem mittleren Anschluss verbunden und führt damit zum Herzstück, die beiden Pole links und rechts führen jeweils den Fahrstrom - ich habe die Farbpunkte willkürlich gesetzt, ich möchte nicht garantieren dass wirklich der "blaue" Strom am blauen Pol anliegt denn ich habe das nicht überprüft.


Somit verbindet man einfach direkt die Kontakte miteinander ohne die Kabel zu kreuzen - zumindest wenn der Antrieb auf der geraden Seite angeschlossen ist. D.h. der äußerste Pol am Antrieb geht in die Buchse die an der Weiche am weitesten vom Antrieb weg ist, Mitte zu Mitte und der innere Pol muss zur naheliegendsten Buchse führen.


Hat man keinen passenden Antrieb kann man den Antrieb auch an die gebogene Seite montieren, dann müssen allerdings die Pole mit dem Fahrstrom vertauscht werden so dass sich die Kabel kreuzen - Mitte bleibt natürlich Mitte.


P.S.: versucht eine solchen Antrieb nicht zu öffnen, es ist ein unglaubliches Gefummel die kleine Feder wieder einzupassen.


Roco DKW


Ich habe auch einige Doppelkreuzweichen von Roco, allerdings alle ohne Anleitung. Die Webseite gibt an dass die Weiche nur polarisiert betrieben werden kann.


Leider fand ich keine Anweisung wie die PolarisierenDKWPolarisierung genau zu erfolgen hat, denn wenn man wie bei den einfachen Weichen einfach eine direkte kreuzungsfreie Verbindung zwischen den Kontakten macht gibt es beim Überfahren einen Kurzschluss.


Durch Experimentieren habe ich dann die Funktion herausgefunden. Der am Antrieb äußerste Pol muss an die nächste Buchse, und der innerste Pol an die Buchse die am weitesten vom Antrieb weg ist.