Vollmer - Biokunststoff

Vollmer - Biokunststoff

Am Wochenende habe ich angefangen den Bahnhof "Brunntal" zu bauen - ein Modell aus dem neuen "Biokunstoff"-Material von Vollmer.

Taugt das was?

Kurz bevor Vollmer den Betrieb einstellte und an Viessmann verkauft wurde hat die Firma begonnen ihre Modell auf den sogenannten Biokunststoff umzustellen. Eigentlich halte ich den verantwortungsvollen Umgang mit begrenzten Rohstoffen für eine sehr lobenswerte Sache, aber das Material hat mich nicht sehr begeistert.

VollmerBioKleberOder, ich sollte eher sagen der Klebstoff, das Material unterscheidet sich auf den ersten Blick nicht von anderen Kunststoffen. Zur Verarbeitung kann jedoch anscheinend kein normaler Plastikkleber mehr verwendet werden - ein Spezialklebstoff wird benötigt. Ich habe allerdings nicht getestet ob normaler Kleber wirklich nicht wirkt.

Der Kleber kostet etwa doppelt so viel wie der Klebstoff von Revell (ich habe hier einfach mal wahllos Angebote ausgewählt) weil die Packung halb so groß ist. Wem der Benzinpreis zu hoch vorkommt: ein Liter des Klebstoffes kostet über 100€!

Vermutlich handelt es sich um ein einfaches Lösungsmittel denn der Klebstoff riecht sehr streng und scheint das Plastik direkt anzulösen, genauso wie der herkömmlich Plastikklebstoff.

Beim Arbeiten mit dem Kleber bemerkte ich schnell dass das Zeug extrem schnell antrocknet. Ich musste mich wirklich beeilen die Bauteile zusammenzufügen bevor der Kleber schon nicht mehr griff.

Außerdem trocknet der Klebstoff glänzend aus und hinterläßt eine sichtbare Erhebung. Im sichtbaren Bereich damit zu kleben ist also nicht empfehlenswert, denn da muss auf alle Fälle nachgearbeitet werden.

Weiterhin ist die Klebestelle extrem empfindlich gegenüber Bemalung. Ich hatte die Teile schon am Spritzling vorgefärbt und musste feststellen dass der Klebstoff an den bemalten Stellen überhaupt nicht wirkte. Das kenne ich von normalen Plastikkleber anders, hier machte Farbe nur dann Probleme wenn sie sehr dick aufgetragen war.

VollmerBioKleberPinsel

 

Aufgetragen wird der Kleber mit einem integrierten Pinsel. Dieser ist aber sehr groß und macht präzises Arbeiten sehr schwer. Ich liebe die Metallpipette des Revell-Klebstoffs, mit dieser kann ich kleine Mengen Kleber genau dort platzieren wo ich sie haben möchte.
Besonders in Verbindung mit der extrem kurzen Trockenzeit ist das Arbeiten mit dem Kleber kein wirkliches Vergnügen und man tendiert auch dazu zu viel zu verwenden, denn es muss ja alles schnell gehen.
Außerdem begann nach kurzer Zeit der Pinsel am Glas zu kleben - die Halterung hatte sich aus dem Deckel gelöst.

 

Insgesamt werde ich in Zukunft keinen dieser Bausätze aus Biokunstoff mehr kaufen - zumindest nicht so lange es keine bessere Klebelösung gibt.