Technik

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Home Assistant - Installationsbericht

Installation von Home Assistant - mein Bericht

Vorteile

Der Hauptvorteil von Home Assistant ist dass alles lokal bei mir im internen Netz abläuft. Ich kann zwar einen Zugang nach außen öffnen wenn ich das will, aber das ist nicht zwingend notwendig. Insbesondere ist mir wichtig dass die Steuerbefehle bei mir bleiben. Damit sind die Daten geschützt und ein Ausfall der Cloud des Anbieters (wie 2017 bei HomeMatic geschehen) legt nicht meine gesamte Wohnung lahm. Auch muss ich nicht befürchten dass nichts mehr funktioniert wenn der Hersteller pleite gehen sollte.

Der Betrieb läuft über einen kleinen Raspberry Pi - dieser kostet um die 40€, und nicht wie viele Zentralen hundert von Euro. 

Nachteile

Die Konfiguration ist, wenn sie nicht automatisch läuft, nicht sehr einsichtig. Insbesondere setzen die Hilfen und Anleitungen viele Dinge voraus. Wer weiß schon sofort was ein MQTT broker ist und wofür man ihn braucht? Außerdem ist das Format leider sehr anfällig. Mein Editor hat einmal Tabs statt Leerzeichen in die Konfiguration eingefügt, und schon hagelte es Fehler.

Hilfen sind meist in Englisch. Das ist zwar für mich kein Problem, könnte aber für andere etwas unhandlich sein.

Es gibt zwei große Varianten: Home Assistant als Programm auf einer normalen Linux-Installation, und "hass.io" das einiges einfacher macht, aber gewisse Einschränkungen und Unterschiede zur normalen Installation beinhaltet. Ich verwende hass.io und bin schon auf ein paar Probleme gestossen die mich daran zweifeln lassen ob die Wahl richtig war.

Die Darstellungsmöglichkeiten an sich scheinen mir etwas spartanisch zu sein. Ich hätte gerne eine intuitive Oberfläche - idealerweise mit Karte der Wohnung - habe aber bisher nur die Möglichkeit gefunden Schalter einzurichten.

Installation

Die Installation verlief absolut unkritisch. Nach Anleitung das Image heruntergeladen, auf eine SD-Karte kopiert und den Raspberry damit gestartet. Die Ersteinrichtung dauert sehr lange, bei mir war es etwa eine halbe Stunde. Während dieser Zeit habe ich die fritz!Box über den neuen Bewohner informiert und ihm eine feste IP zugewiesen.

Wie im ersten Kurzbericht erklärt erkannte das System meinen Tradfri-Gateway automatisch und ich konnte sofort die Lampen steuern. Auch die Funktionen die ich vorher nicht gefunden habe wie "Einstellen der Farbe" sind inzwischen verfügbar und funktionieren. Ich weiß nicht ob diese Funktion später hinzukam oder ob ich einfach zu blöd war sie zu finden. Allerdings wird der Ikea-Beweungsmelder immer noch nicht erkannt.

Die Steckdose über die die Fritzbox das Radio ansteuern kann wurde nicht gefunden, genausowenig wie die fritz!box selbst. Dazu musste ich auf der Komponentenseite erst einmal das passende Modul suchen und installieren, aber auch das funktionierte dann sofort. Leider kann das Modul bisher nur die Dosen steuern, den Thermostaten erkennt es nicht. Es gibt eine Diskussion zu dem Thema, aber ich habe es noch nicht geschafft die notwendigen Komponenten zu installieren da hass.io hier etwas merkwürdig aufgesetzt ist - mir fehlt zum Beispiel das "sudo"-Kommando. Vermutlich ist es abgeblockt um übereifrige Benutzer mit gefährlichem Halbwissen über Linux (mich) daran zu hindern das System zu zerstören.

Seit ein paar Tagen kann sich Home Assistant offenbar nicht mehr bei der fritz!box anmelden so dass auch die Steuerung der Steckdose unmöglich ist. Woran das liegt kann ich nicht sagen.

Oberfläche

Die Oberfläche sieht relativ aufgeräumt und übersichtlich aus.

HA HauptschirmDie rot umrandeten Kreise oben stellen Sensoren dar. Bei der Installation wird der Sonnenstand und das Wetter am vordefinierten Standort überwacht - das Wetter merkwürdigerweise über einen norwegischen Dienst. Warum weiß ich nicht, und ob und wie das zu ändern wäre habe ich nichts gefunden.

Dann folgen die verschiedenen Gruppen - meistens Lampen. Hier kann man die Lampen einzeln oder gruppiert schalten. Das erste Panel ("Config validating") ist eine Meldung die man auch selbst erzeugen kann - meiner Meinung nach ist das zu unauffällig. Unter "Automation" werden automatische Vorgänge angezeigt die man hier deaktivieren kann. So habe ich testhalber einen Mechanismus erzeugt der die Lampe im Wohnzimmer anschaltet wenn die Sonnu untergeht und ich zu Hause bin.

SmartHomePanel

Das Panel "Lights" scheint die Gruppen dazustellen die ich in der App von Ikea definiert habe - ich habe es noch nicht geschafft diese auszublenden. Dadurch sind diese doppelt vorhanden.

Allerdings finde ich die Darstellung nicht besonders übersichtlich. Es ist etwas besser als in der Ikea-App da ich hier alles auf einen Blick habe, aber ich würde mir die Darstellung lieber in einem Wohnungsplan wünschen, so wie rechts. Ob die Räume farbig sein müssen sei mal dahingestellt, das hat mir gefallen als ich die Demo machte. Inzwischen finde ich es eher ablenkend.

Es wäre aber denkbar durch die Farbgebung zu kennzeichnen ob das System erkennt dass sich in dem Zimmer jemand aufhält. Nicht etwa weil ich vergesse wo ich bin, aber ich würde die Lichter gerne so steuern dass sie sich ausschalten wenn keiner im Zimmer ist. Die Farbe wäre dann eine Rückmeldung um Fehler zu erkennen.

Natürlich benötigt das entsprechende Sensoren, und nach diesen muss ich erst noch schauen. Und auch, ob ich das überhaupt will.

Schön ist dass keine besondere App notwendig ist. Home Assistant läuft als Webserver und man kann ihn von jedem Gerät bedienen das Zugriff auf mein WLAN hat.

Konfiguration 

Die Konfiguration variiert zwischen "super einfach" zu "Häh? Was zum Geier muss ich tun?".

So war es gar kein Problem anhand meines Telefon zu erkennen ob ich zu Hause bin. Ich habe es aber nicht geschafft einfache Dinge zu erledigen wie die automatisch erzeugte Gruppe "Lights" oder die Ikea-Fernbedienungen auszublenden. Letzte habe ich dann in einen versteckten Reiter geschoben - nicht ideal, aber erst einmal aus den Augen.

Ich fange mal an eine eigene Kategorie für die verschiedenen Elemente zu füllen.

Vergleich von Smartplug-Geräten

Vergleich von Smartplug-Geräten

Im Laufe der Zeit habe ich einige Steckdosen für das "Smarthome" ausprobiert und möchte sie jetzt direkt miteinander vergleichen.

Gruppenbild meiner Steckdosen
Gruppenbild meiner Steckdosen

 

(Bild wird nachgereicht)

Funksteckdosen


Ganz am Anfang hatte ich einige Funksteckdosen im Einsatz. Eine Fernbedienung und drei Steckdosen kosteten je nach Markt, Angebot und Tagesform zehn bis zwanzig Euro. An den Steckdosen war aber auch überhaupt nichts smartes, um sie in ein Smarthome einzubinden muss ein separates Sendemodul gebaut werden.


Bewertung


Diese Art der Steuerung war billig und früh verfügbar, das ist meiner Meinung nach alles was für sie spricht. Die Sicherheit wird nur durch eine einstellbare Adresse und durch die schwache Sendeleistung der Fernbedienung gewährleistet - theoretisch kann sich ein Nachbar das gleiche Set kaufen und die Kontrolle über die Steckdosen übernehmen. Zur Einbindung in ein Smarthome-System war zusätzliche Hardware notwendig, nämlich ein Sender an einem Raspberry oder Ähnlichem.


Je nach Modell muss für ein unabhängiges Schalten die Fernbedienung verwendet werden - ich hatte aber auch ein Set an dem die Steckdosen selbst auch noch einmal einen separaten Schalter hatten.

 

WLAN-Steckdose von Obi


Über die WLAN-Steckdosen von Obi habe ich bereits berichtet. Es handelt sich um Schaltsteckdosen mit einem ESP8266-Controller über den sie in das WLAN eingebunden werden können. Normalerweise verbinden sie sich über das Internet mit einem Server in China der über eine App gesteuert werden kann. Das ist natürlich datenschutztechnisch nicht gerade clever.
Glücklicherweise kann man die Firmware der ESPs relativ einfach gegen Tasmota austauschen und die Steckdose dann lokal via MQTT steuern. Das habe ich bei mir auch gemacht und hatte acht bis zehn Steckdosen im Einsatz.


Theoretisch kann man die weiteren Pins des ESPs dazu benutzen Sensoren anzuschließen und entweder deren Werte via MQTT zu verarbeiten oder auch direkt den Schalter zu beeinflußen. So würde aus dieser Steckdose eine eingenständige Lampe mit Bewegungsmelder, oder ein einfacher Thermostat der die Heizung oder den Lüfter bei einer bestimmten Temperatur einschaltet. Auch einfache Timer und andere Dinge sind im Gerät selbst speicherbar - Tasmota ist ein echtes "smartes" Gerät, nicht nur ein Schalter mit WLAN-Anbindung.


Bewertung


Mit Tasmota und Home Assistant waren die Steckdosen relativ einfach zu bedienen und sehr zuverlässig. Mir ist nur eine aus unbekannten Gründen kaputt gegangen, anstelle lange nach dem Fehler zu suchen habe ich sie einfach weggeworfen. Da die Steckdosen im WLAN angemeldet sind belegen sie natürlich auch eine IP-Adresse und dümpeln etwas störend in der Geräteliste meiner fritz!Box herum, aber das ist nicht wirklich ein Problem.


Hauptnachteil ist dass die Steckdosen sehr groß sind. In einer Steckdosenleiste belegen sie so viel Platz dass selbst ein einfacher Eurostecker nur noch mit Mühe in den Platz daneben eingesteckt werden kann. Dafür ist der Ein-Aus-Schalter gut zu erreichen.


Weiterhin muss man einen MQTT-Server haben um die Dosen steuern zu können. Dieser ist in den meisten Smarthome-Systemen nicht enthalten und muss nachgerüstet werden. Das bedeutet auch dass eine Steuerung via Alexa, Siri oder Google Home und wie sie alle heißen mögen so einfach nicht möglich ist.


WLAN benötigt vergleichsweise viel Strom, aber da die Steckdosen immer an einer Leitung hängen ist dies egal. Ob sich der Verbrauch auf der Stromrechnung abzeichnet ist schwer zu sagen.

/smartplug zwave

Steckdosen mit ZWave-Sender


Einen komplett anderen Ansatz verfolgen die Steckdosen die über Z-Wave angesprochen werden. Die Steuerung erfolgt hier über das Z-Wave-Netzwerk, ein WLAN ist nicht vorhanden oder notwendig.


Zwei ähnliche Steckdosen habe ich bereits verglichen.


Die Preise lagen bei ca 50€ für die Dose von Fibaro bzw. 30€ für die von Neo Coolcam. Zumindest Fibaro ist normalerweise teurer, inzwischen sehe ich sie aber auch für unter 50€.


Bewertung


Im Großen und Ganzen bin ich mit diesen Geräten sehr zufrieden, und sie stellen auch sehr viele Informationen zur Verfügung. So kann man anhand des Energieverbrauchs beobachten und automatisieren ob ein Gerät eingeschaltet ist oder nicht. 


Z-Wave erfordert aber ein weiteres Modul (in meinem Fall ein USB-Stick am Raspberry) und ist den verschiedenen Assistenten nicht bekannt. Es gibt aber ein Modul das auch diese Integration unterstützt - ich kann aber nichts dazu sagen da ich es nicht habe.


Die Dosen haben einen eigenen Schalter, man ist also nicht auf eine externe Anwendung angewiesen um sie nutzen zu können.


Die Anmeldung über Z-Wave hakelt aber gerne etwas. So brauchte es mehrere Anläufe die Dosen in mein Netzwerk einzubinden. Nachdem die Dosen aber einmal erkannt waren hatte ich keine Probleme mehr.


Sehr gut finde ich die Größe. Die Dosen sind nur wenig größer als ein DIN-Stecker und es ist in der Regel problemlos möglich mehrere Steckdosen in eine Leiste zu packen.

smartplug Osram

Osram Smart+

Diese Stecker gab es einmal im Sonderangebot für um die zwanzig Euro - inzwischen sind sie regulär zu diesem Preis zu erhalten. Ich habe mir mal drei bestellt und an verschiedene Geräte angeschlosen.

Sie lassen sich über den Hue-Hub anbinden und steuern. Dort wird auch ein Name vergeben über den man sie über kompatible Assistenten wie Google oder Alexa steuern kann.

Außerdem hat die Steckdose einen separaten Schalter über den man das angeschlossene Gerät schalten kann.

Bewertung

Die Einrichtung war etwa trickreich da mein Hue-Hub die Dosen nicht erkannte. Erst als ich über "Hue Essentials" die Erkennung angestossen hatte konnte ich sie einbinden.

Leider werden sie als "Lampe" eingestuft. Wenn man also eine Automation hat die alle Lampen durchläuft sind auch diese Steckdosen betroffen. Auch in Home Assistant sind sie darum nicht in der Gruppe "Switch" (also Schalter) sondern "Lights" zu finden. Das wiederum führt dazu dass einige Bedienelemente wie Dimmer und Ähnliches erscheinen die keinen Sinn machen.

Ansonsten bin ich sehr zufrieden mit den Geräten. Sie sind deutlich wertiger als die Dosen von Obi oder die Z-Wave-Geräte. Allerdings ist auch hier das Gehäuse sehr groß und blockiert die Steckdosen neben sich.


Tradfri Stecker

Ikea Stecker


Noch billiger als die Osram-Steckdosen sind die Tradfri-Geräte von Ikea. Es hat allerdings lange gedauert bis sie auch in Deutschland verkauft wurden. Der Preis von zehn Euro ist allerdings etwas trügerisch, denn man benötigt mindestens eine Fernbedienung um die Dose beim Gateway anzumelden und sie ohne eine Automation zu benutzen. Der Schalter kostet aber nur sechs Euro, also insgesamt 16€.

Der Hub stuft sie auch als Steckdose ein, im Gegensatz zu den Osram-Dosen.

Das funktioniert aber absolut problemlose und auch Google konnte die Dose sofort ansteuern.

Ich habe versucht die Dosen direkt bei dem Hue-Hub anzumelden, das hatte aber noch keinen Erfolg.


Bewertung

Die Größe ist OK, aber in die meisten Steckdosenleisten lassen sich keine zwei Tradfri-Adapter nebeneinander stecken. 

Das Einzige was mich an diesen Geräten stört ist dass sie keinen integrierten Schalter haben. Da man aber sowieso ein Bedienelement braucht um die Dosen am Hub anzumelden und der einfache Ein/Ausschalter nur sechs Euro kostet ist das immer noch die billigste Methode der Steuerung. Zur Not kann man den Schalter direkt auf die Steckdose kleben. Allerdings muss man bedenken dass dieser Schalter eine Batterie benötigt!

   

 

 

Fazit

Am besten finde ich im Moment die Dosen von Ikea, auch wenn man dazu noch separate Schalter benötigt. Die einfache Einbindung und problemlose Verwendung machen diese Dose zu meinem Favoriten.

In der Tat bin ich so angetan von diesen Dosen dass ich überlege beim nächsten Ikea-Besuch genug Exemplare zu kaufen um alle Obi-Dosen zu ersetzen, denn abgesehen von der Größe irritiert mich die Tatsache dass die TASMOTA-Steckdosen einen Webserver enthalten und in meinem LAN angemeldet sind. 

Schade ist dass es den Schalter nur in einer Farbe gibt. Speziell wenn man mehrere Geräte schalten möchte benötigt man so irgend eine Form von Beschriftung.

Wer genaue Informationen über Verbrauch und Status des angeschlossenen Gerätes benötigt ist mit der Steckdose von Neo Coolcam am besten bedient. Die 30€ habe ich aber nur bei Bestellung in China oder von größeren Mengen gesehen.

Auch wenn Platz ein Problem darstellt sind diese Adapter ideal - aber bitte an das notwendige Z-Wave-Modul denken!

 

Disclaimer:

Die externen Links nach Amazon sind Affiliate-Links, das bedeutet ich erhalte einen kleinen Bonus wenn man etwas über diese Links kauft. Da ich bisher darüber exakt 0€ eingenommen habe kann ich nicht sagen wie klein der Bonus tatsächlich ist ;)

Weiter in Richtung Smarthome

Ich hatte ja etwas über meine ersten Ausflüge in EDV-gesteuerte Lampen berichtet, aber die Funktionalität die dort geboten wird reicht mir nicht so ganz. 

Also muss mehr Elektronik her!

Ikea150Erweiterung des Tradfri-Systems

Insgesamt bin ich recht angetan von den Lampen und deren Steuerung über Fernbedienungen, aber etwas Besonderes ist das nun wirklich nicht. Im Prinzip ist es ja Wurst ob ich meine Lampen mit dem Schalter an der Wand oder einer Fernbedienung umschalte, oder? Das Ganze dann "Smart Home" zu nennen ist eigentlich total irreführend, denn besonders "smart" ist da nichts.

Gut, es gibt in der Ikea-App die Möglichkeit dass sich die Lichter zu einer bestimmten Zeit automatisch ein- und auch wieder ausschalten, aber die Möglichkeiten das zu steuern sind sehr begrenzt. Tatsächlich mault die App schon wenn man für eine Lampe zwei Termine einrichtet - offenbar ist es nicht angedacht eine Lampe morgens UND abends einzuschalten. Es geht zwar, aber die App beschwert sich jedes Mal wenn ich an der Eintragung etwas ändern möchte.

Außerdem kann der Gateway die Lampen nur in den Zustand versetzen den sie beim letzten Ausschalten hatten. Es ist also mit Ikea-Bordmitteln nicht möglich eine Schaltung der Form "morgens zum Aufwachen bitte 80% Helligkeit in kaltweiß schalten, abends nach Feierabend gemütliche 50% warmweiß" vorzunehmen.

Dann habe ich zwar einen Bewegungsmelder, aber mit diesem kann ich nur eine Gruppe Lampen steuern. Ich kann nicht einmal das Signal auswerten "da ist jemand im Flur" denn der Sensor gibt das so nicht aus. Vom Luxus "schalte die Lampe nur ein wenn es tatsächlich dunkel ist" oder Ähnlichem ganz zu schweigen.

Dann ist da noch die Tatsache dass jede Lampe nur von einer Fernbedienung aus gesteuert werden kann. Es ist zwar erträglich weil man die Lampen auch über die bisherigen Schalter ausschalten kann und sie beim Einschalten wieder leuchten, aber eigentlich hatte ich mir vorgestellt dass ich mehrere Fernbedienungen kaufe und überall dort ablege wo ich die Lampen schalten möchte.

Also doch ein Smarthome-System?

Also machte ich mich wieder auf die Suche nach Systemen die mehr Flexibilität bieten. Für die Philips Hue-Linie gibt es Einiges, aber ich konnte keine Informationen finden ob es dort geht mehrere Fernbedienungen an eine Lampe zu koppeln (Nachtrag: ja, es geht).

Kommerzielle Smarthome-Systeme möchte ich nicht einsetzen, denn einerseits sind sie meistens teuer und auf die Funktionen beschränkt die der Hersteller für gut befindet. Wenn wer auch immer das System anbietet es nicht für notwendig erachtet TRADFRI zu unterstützen habe ich verloren. Außerdem haben praktisch alle Anbieter einen Cloud-Zwang, d.h. die Daten aus meiner Wohnung wandern irgendwo ins Internet und ich muss mich darauf verlassen dass die Hersteller die Daten nicht weitergeben und es auch in Zukunft nicht tun werden. Die Daten sind höchst sensibel und ich möchte nicht dass irgendjemand Zugriff darauf hat wann ich in welchem Zimmer das Licht ein- oder ausschalte.

HomeAssistant

Ich hatte mir ja bereits das System "Home Assistant" angeschaut und jetzt wieder einen genauen Blick darauf geworfen. Es handelt sich um ein Projekt das kostenlos von Fans entwickelt wird und hat ein großes Angebot an unterstützten Modulen.

 

RaspberryPi3Das ganze System kann auf einem Minirechner vom Typ Raspberry Pi laufen, empfohlen wird das neue Modell 3 das anscheinend sogar genug Rechenkapazität hat um eine Spracherkennung lokal laufen zu lassen. Das klingt natürlich sehr sympathisch, denn bei Alexa und Co. finde ich bedenklich dass man sich ein Mikrofon ins Wohnzimmer stellt von dem man nicht weiß was es wann überträgt. Es gibt zwar genug Untersuchungen die besagen dass alles recht harmlos ist, aber großen Unternehmen zu vertrauen dass sie sich auf ewig nett verhalten ist ein wenig naiv - siehe VW und Diesel. Aber mit einem komplett lokal arbeitendem System bei dem ich zur Not die Quellen anschauen kann kann ich mich durchaus anfreunden.

Daraufhin habe mir dieses System Anfang Februar installiert. Die Grundinstallation war unheimlich einfach - Image auf den Raspberry Pi gespielt, diesen ans Netz angeschlossen und nach einer halben Stunde in der das System sich automatisch aktualisierte und installierte lief das System, hatte auch schon meinen TRADFRI-Gateway erkannt und öffnete gleich dessen Einrichtung. Nach der Eingabe des Sicherheitscodes des Gateway konnte ich sofort meine TRADFRI-Lampen vom PC aus steuern. Allerdings konnte ich bei der farbigen Lampe nur die Helligkeit beeinflussen, auf die Farbe hatte ich keinen Zugriff.

Auch das Radio das via DECT-Steckdose angesteuert wird konnte ich nach kurzer Suche auf der Webseite einbinden. Schwieriger wird es natürlich mit dem Radiowecker, denn dieser bietet keine Schnittstelle an, aber damit kann ich noch leben.

Zur Zeit arbeite ich mich gerade in die Funktionen des Home Assistants ein, die Möglichkeiten scheinen endlos. 

Leider scheint es nicht möglich zu sein die Ereignisse des Ikea-Bewegungsmelders oder der Fernbedienungen abzufragen, aber zumindest könnte ich zusätzliche Fernbedienungen simulieren indem ich einfache Schalter durch Home Assistant auswerten lasse und mit den entsprechenden Lampen verknüpfe.

TRADFRI - die Nachteile

Eigentlich bin ich ganz angetan vom "SmartHome"-System von Ikea, aber ein paar Dinge nerven.

Ikea 150

 

Die Nachteile des IKEA TRADFRI-Systems

Auch wenn ich mich immer wieder scheue das System ein "Smarthome" zu nennen (unter "Smart" verstehe ich mehr als ferngesteuerte Lichtschalter) gefällt es mir recht gut dass ich Licht und Radio automatisch einschalten lassen kann. Auch die verschiedenen Lichtfarben sind überraschend angenehm - ich hatte es immer nur für überkandidelten Quatsch gehalten und ein Dimmer an er Wand war schon das Höchste der Gefühle, aber es ändert doch den Charakter eines Raumes ganz erheblich wenn man etwas Farbe in die Sache bringen kann.

Gut gefällt mir auch dass ich, wenn ich will, die gesamte Beleuchtung so weiter nutzen kann wie ich will. Schalte ich die Lampen mit dem Lichtschalter aus sind sie logischerweise aus. Waren Sie vorher im "ich warte auf Befehle vom Gateway-Modus" schaltet man demn Schalter einfach zwei Mal - das erste Mal schaltet man die Lampe aus, dann gibt man ihr wieder Strom und sie schaltt sich im letzten bekannten Zustand an.

Aber das Ikea-System ist bei Weitem nicht perfekt, hier ein paar Dinge die ich bemängele.

Farbgruppen

Die Steuerungs-App

Mit der App kann man zwar die wichtigsten Funktionen nutzen, aber ein paar Sachen fehlen mir. So gibt es zwar verschiedene Ereignisse die man einrichten kann, aber diese sind noch sehr rudimentär. Ich kann mehrere anlegen, aber umbenennen kann ich sie nicht. Ggf. habe ich also ein Dutzend Schalter "Licht Ein" und muss selbst herausfinden welcher der am Abend oder Morgen ist.

Bei diesen Schaltern kann ich nicht vorgeben welches Licht die Lampen haben sollen, sie verwenden das zuletzt eingestellte. Es wäre mir sehr lieb wenn ich einen Schalter der Form anlegen könnte "Schalte Lampe X um Y Uhr ein und gebe ihr Helligkeit Z".

Die Gruppen sind sehr groß und unübersichtlich dargestellt. Auf meinem Telefon kann ich immer nur maximal eine Gruppe gleichzeitig steuern. Ich hatte gehofft dass das Layout auf einem Tablet besser sei, aber dort werden alle Felder im gleichen Verhältnis angezeigt - nur eben größer.
Auch innerhalb der Gruppen ist die Darstellung nicht besonders gut. Oben sehe ich die von mir eingerichteten Stimmungen, unten die von Ikea, und dazwischen ein fetter Knopf zum Anlegen eigener Stimmungen (siehe rechts). 
Dadurch sind Bedienelemente mit eigentlich gleicher Funktion voneinander getrennt, und wenn ich mehr eigene Stimmungen habe muss ich anfangen zu scrollen um zwischen diesen und den vorgefertigten Ikea-Stimmungen zu wechseln.

Zur Not kann man die Ikea-Stimmungen nachbilden so dass sie oben erscheinen, aber ideal ist das auch nicht.

In einer Gruppe verhalten sich alle Lampen gleich. Es geht also nicht dass zwei Lampen nur halb leuchten und eine voll, oder eine rot und die andere grün. Man kann das zwar mit etwas Mühe in der App einstellen, aber sobald man die Fernbedienung benutzt wird alles wieder gleichgebügelt.

Die Gruppen lassen sich nicht umsortierten. Um in der App das Licht im Wohnzimmer zu steuern muss ich erst ganz nach unten scrollen - dort ist die Stehlampe - und dann ganz nach oben für die Deckenlampe. Vermutlich kann ich einfach eine neue Gruppe für die Stehlampe anlegen, aber das ist auch nicht ideal. 

Die Timer sind auch sehr rudimentär. Es gibt nur einen Eingang, nämlich die Zeit. Es ist nicht möglich eine Schaltung davon abhängig zu machen ob ein Bewegungsmelder etwas registriert oder eine Lampe bereits angeschaltet ist. Und da der Gateway auch nicht an das Internet angeschlossen ist (was mir durchaus recht ist) können auch keine Regeln von IFTTT ausgeführt werden - zumindest nicht soweit ich weiß.

Es gibt einen Artikel in der c't wie man das System erweitern kann, aber dazu wird eine Fernbedienung zerlegt und an einen Arduino oder so angelötet. Das kommt mir dann doch etwas extrem vor :)

Die Fernbedienung

Jede Lampe kann nur von einer Fernbedienung gesteuert werden. Das zerstört einen meiner Pläne, ich wollte nämlich im Esszimmer an jeder Tür eine Fernbedienung anbringen damit ich die Lampen von überall her steuern kann. Zwar geht es über App und das Telefon, aber ich schleppe ja nicht überall zu Hause mein Telefon mit.

Der Bewegungsmelder kann zwar so eingestellt werden dass er nur nachts schaltet, aber offenbar ist es in meinem Flur so dunkel dass er auch bei Tag das Licht bedient. Ich habe keine Möglichkeit gefunden seine Empfindlichkeit anzupassen.

Über den Dimmer hatte ich schon geschrieben: da er auf Bewegungen reagiert MUSS er an einem fixen Punkt sein wenn man die Lampen gezielt steuern will. Ansonsten interpretiert er kleine Bewegungen als weitere Dimm-Befehle und schaltet die Lampe wieder um. Zur Zeit habe ich ihn auf meinem Nachttisch liegen.

DeckeAbstrahlung

Die Lampen

Zumindest die "billigen" GU10-Lampen für ca. 7€ scheinen nur eine dreistufige Dimmfunktion zu haben. 

Ein Punkt den fast alle LED-Birnen gemeinsam haben: sie strahlen nicht rundherum ab wie Glühbirnen, in Richtung des Gewindes haben sie einen langen Plastikhals der das Licht abblockt. Das sieht man bei Lampen die für Glühbirnen gebaut worden sind sehr deutlich und es beeinträchtigt auch die Helligkeitsverteilung im Zimmer.
Das ist aber kein Problem von TRADFRI sondern liegt daran wie die LED-Lampen designed worden sind.

Smarthome Teil 2 oder: Tradfri gebändigt

Dimmer komplett

Smarthome Teil 2 oder: Tradfri gebändigt

In meinem ersten Artikel zu meiner neuen Tradfri-Beleuchtung hatte ich über ein paar Probleme berichtet die ich inzwischen lösen konnte.

Gelöst: Der Dimmer dimmt nicht

Eines der Probleme war dass der Dimmer nicht funktionieren wollte. Auch als ich neue Batterien einsetzte regelte er die Lampen überhaupt nicht, und in der App erschienen die Lampen auch nicht mehr bzw. liessen sich nicht steuern.

Gelöst habe ich das Ganze dann eher zufällig: ich habe die Lampen erneut dem Dimmer zugeordnet indem ich den "Erkennen"-Knopf neben jeder Lampe gedrückt hielt und das Flackern abwartete. Danach erschienen die Birnen wieder in der App, allerdings als "keiner Gruppe zugeordnet" obwohl der Dimmer in der Gruppe "Schlafzimmer" ist.

Nachdem ich die Birnen dann der richtigen Gruppe zugeordnet hatte funktionierte dann fast alles.

 

DimmerZerlegt

Gelöst: Unbefriedigende Bedienung mit dem Dimmer

Der Dimmer machte mich dann aber einigermaßen wahnsinnig. Immer wenn ich das Licht damit ausgeschaltet hatte ging es nach kurzer Zeit wieder an.

Die Ursache war denkbar einfach: der Dimmer reagiert nicht über einen Magnetschalter, sondern wertet die Bewegung über einen Beschleunigungssensor aus. Da ich den Schalter zum Licht abschalten in die Hand nahm und drehte und anschließend weglegte interpretierte er diese Bewegung als "Dimmen" und schaltete die Lampe wieder ein.

Wenn ich den Dimmer auf eine Oberfläche legte und dort bediente funktionierte alles wie erwartet.

Das einzige Problem dass ich jetzt noch mit dem Dimmer habe ist dass er ein wenig ein Staubmagnet ist - und ich denke die 5€ mehr die eine Fernbedienung kostet sind nicht falsch angelegt.

Noch zu prüfen: eine gemeinsame Oberfläche

So, jetzt habe ich das Licht das sich automatisch einschaltet, ein Radio im Bad das morgens an und ausgeht sowie die Heizung die dann angeht wenn ich zur Arbeit gehe oder zurückkomme.

Allerdings habe ich die erste Januarwoche frei, das bedeutet: Wecker ausschalten, Radiowecker ausschalten, Tradfri-Lampen abstellen und der fritzbox sagen das Radio im Bad nicht einzuschalten. Das bedeutet dass ich an drei bis vier unterschiedlichen Geräten herumspielen muss um alles umzustellen. Das ist nervig und ich hätte das Ganze gerne unter einer Oberfläche.

Wie das funktionieren kann muss ich aber noch herausfinden.

Subcategories

Zuerst dachte ich "was für ein Quatsch, was macht es schon für einen Unterschied wie ich mein Licht an oder aus schalte?". Ganz im Gegenteil, erst das Handy suchen damit ich das Licht einschalten kann?

Die meisten System die sich als "Smart Home" verkaufen machen nichts Besonderes. Es wird oft nur der Lichtschalter in eine App verlegt - was eigentlich eine ziemlich dumme Idee ist, denn so muss ich mein Telefon suchen, entsperren, die App starten, warten bis sie sich aktualisiert hat, den Button für das gewünschte Licht suchen und dann, endlich, habe ich Licht. Die Hardware-Alternative: klick, Licht ist an.
Klar, theoretisch könnte ich das Licht von der Couch aus steuern, aber da habe ich selten mein Telefon dabei und muss sowieso aufstehen.

Eines Tages im Herbst aber kaufte ich eine farbige LED von Ikea und fand es sehr angenehm abends eine warme Beleuchtung zu haben. Im Lauf der Zeit kamen neue Birnen und Sensoren hinzu und inzwischen habe ich ein recht umfangreiches Sortiment an Geräten die mit den verschiedensten Methoden angebunden sind.

 

Beruflich und privat arbeite ich viel mit Computern. In diesem Bereich sammele ich Artikel die sich mit diesen Geräten befassen.

Ich bin relativ spät auf den Zug mit 3D-Druckern aufgesprungen, aber Anfang 2020 schaffte ich mir doch einen Elegoo Mars an. Inzwischen habe ich drei Drucker und Unmengen an Filament und Harz verbraucht...

Hier die Dinge die mir aufgefallen sind.