Werbungen blockieren? Ja bitte - Weitere Nachteile


 


Aber Online-Werbung hat noch weitere Nachteile.


Werbung irritiert


Oft genug ist Werbung animiert oder sogar vertont. Schließlich lebt der Werbende davon dass man seine Reklame sieht und anwählt. Das lenkt schon einmal ab, und es wäre nicht das erste Mal dass eine Werbung mich schier vom Sitz wirft weil ich nach dem Musikhören die Lautstärke nicht wieder heruntergeregelt habe.


In letzter Zeit kommen immer mehr Werbungen die sich entweder über den eigentlichen Seiteninhalt legen (siehe die Red-Bull-Reklame) oder den eigentlichen Seiteninhalt verschieben. Besonders auf dem Handy kommt es immer wieder vor dass ich auf etwas tippen will, aber einen Moment davor der Bildschirm durch eine Werbeeinbledung umgestaltet wurde. Das ist nicht nur nervig, das kann soage gefährlich sein ("Sind Sie sicher dass Sie die Daten löschen wollen?").


Datenvolumen


Werbung kostet Datenvolumen



Da hat man nun eine sogenannte Flatrate, aber der Anbieter erlaubt es nur eine bestimmte Menge an Daten herunterzuladen. Das an sich ist ja schon einmal eine Schweinerei (zumindest der Name "Flatrate" ist da sehr irreführend), aber da alle Provider das Angebot künstlich verknappen gibt es leider keine Alternative.


Auch Werbung zählt natürlich zu dieser Datenmenge, also zahlt man schon vor dem Ansehen selbst für die Reklame!


 


 


Werbung, getarnt als Artikel


Gerne gestalten die Anbieter ihre Reklame auch so dass sie mit einem Artikel verwechselt werden kann. Das sieht dann so aus:


FakeArtikel


Die Hervorhebungen sind natürlich von mir. Jemand der nicht genau aufpasst und den kleinen Text "Anzeige" übersieht könnte denken dass Spiegel Online hier gegen private Krankenversicherungen wettert und womöglich Schritte tun die nicht umkehrbar sind.


Gemein sind auch bezahlte Suchergebnisse wie hier bei Bing:


FakeSuche


Sehr ironisch: ich suche unter dem offiziellen Browser von Microsoft mit der offiziellen Suchmaschine von Microsoft nach dem offiziellen Antivirusprogramm von Microsoft, und Microsoft bietet als Erstes zwei "Treffer" an die nichts mit Microsoft zu tun haben. Der erste Treffer verweist sogar auf ein komplett anderes Programm, der zweite zwar auf das richtige Programm aber bei einem Downloadportal. Diese bieten gerne ein volkommen unnötiges "Download-Tool" das im günstigsten Fall nur weitere Reklame anzeigt, im ungünstigsten Fall AdWare mit installiert.


Ohne Werbung (oder mit Firefox) erscheinen die Security Essentials sofort.


Werbung sammelt Daten


Gefahr durch WerbungIm Internet funktioniert Werbung anders als im Fernsehen oder in Printmedien. Der Herausgeber kann nämlich genau feststellen ob, wann und von wem welche Werbung abgerufen wird. Außerdem erhält er Informationen auf welcher Seite die Reklame angezeigt wurde (denn dafür erhält die Seite Geld) und kann damit feststellen welche IP-Adresse welche Seiten anschaut. 


Die Aussage allein dass Adresse 10.0.0.8 sich sehr für heise.de interessiert hilft natürlich noch nicht viel, wenn aber über ein Gewinnspiel, eine Meldung oder ein Formular auf einer Seite die Zuordnung gemacht werden kann "10.0.0.8 gehört Carsten Schöps" können die Werbenden die Folgerung ziehen "Carsten interessiert sich für heise.de und damit für Computer".


Schlimmer ist es noch mit Smartphones, denn hier können Apps auf quasi alle Informationen zugreifen die gespeichert sind wenn man es ihnen nicht explizit verbietet. Eine hinterhältig programmierte Anzeige kann dem Betreiber Unmengen von Daten zuspielen. Zwar werden die Anzeigen meistens geprüft, aber es kommt doch immer wieder etwas durch.